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„Wir können unsere spielerischen Akzente durchbringen und fühlen uns einfach im Gesamtpaket zu Hause sehr wohl“ - Ein Interview mit Alexander Ende Teil 1

Die Hinrunde in der Saison 2021/22 ist gespielt und gegen den SV Rödinghausen konnten wir erfolgreich in die Rückrunde starten, bevor es in die Winterpause ging. Wir haben mit unserem Trainer Alexander Ende unter anderem über den bisherigen Saisonverlauf und besondere Momente der Hinrunde gesprochen.

Mit einem 1:0-Heimsieg und zwei Nachholspielen in der Hinterhand ging es auf dem vierten Tabellenplatz in die Winterpause. Wie zufriedenstellend ist der bisherige Saisonverlauf für Dich?
Alexander Ende (AE): „Mittlerweile sind wir seit 15 Spielen am Stück ungeschlagen und haben es geschafft, nach 19 Partien nur einmal verloren zu haben. Auch die Heimbilanz von sieben Siegen und drei Unentschieden kann sich sehen lassen. Auswärts haben wir im Schnitt zwei Punkte geholt. Auch damit bin ich zufrieden. Auf einen Fakt bin ich aber besonders stolz: Wir haben die beste Defensive deutschlandweit und haben uns von allen Mannschaften der 1.-4.Liga die wenigsten Gegentore gefangen. Ich glaube das sind alles Tatsachen und Fakten, die uns natürlich sehr zufriedenstellen. Nichtsdestotrotz ist nur der halbe Weg gegangen und wir haben noch eine spannende Reise vor uns.“

Wir sind nun bereits seit 15 Spielen ungeschlagen und konnten uns als Mannschaft mit Heimstärke herauskristallisieren. Hast Du eine Erklärung dafür, warum es zu Hause bislang so gut funktioniert?
AE: „Wir bereiten uns in unserer Kabine, also in unserem Wohnzimmer vor. Das ist ein Ort, an dem wir tagtäglich gemeinsam Zeit verbringen und uns nach unseren Bedürfnissen eingerichtet haben. Dann kommen wir in das Stadion zu unseren Fans, die uns die Daumen drücken. Das gibt immer Energie!
Anschließend spielen wir auf einem Platz Fußball, der sicherlich zu den besten in der Liga gehört. Das macht es uns leichter unsere spielerischen Akzente durchzubringen und hilft dabei sich zu Hause wohlzufühlen. Vor allem die Abendspiele unter Flutlicht haben nochmal einen ganz anderen Flair und eine besondere Atmosphäre.“

Gab es für Dich persönlich Momente/Situationen in der Hinrunde, die Dir besonders in Erinnerung geblieben sind?
AE: „In einer Saison gibt es viele besondere Momente rundum das Training, aber auch um die Spiele. Einer dieser Momente, der mir sofort in den Sinn kommt, ist beispielsweise die Ansprache eines Spielers, der gerade mitgeteilt bekommen hat, dass er nicht in der Startelf steht. Trotzdem hielt er vor der Mannschaft eine emotionale Rede und macht dem Team klar, wie sehr er sich wohlfühlt in der Truppe und für die Mannschaft da ist, wenn er gebraucht wird. Das sind Momente, in denen man sieht, dass die Mannschaft eines verinnerlicht hat: Jeder wird vom Erfolg profitieren, egal ob man in der Startelf steht, in Minute 60 oder 75 eingewechselt wird oder der entscheidende Faktor in der 85. Minute ist und das Spiel noch mit nach Hause bringt. Das sind immer wieder kleine Momente, die völlig besonders sind. Ein für mich persönlich enttäuschender Moment, war die Einwechslung von Dominik Lanius in der Anfangsphase der Saison. Er ist ein bisschen schleppender in die Saison hereingekommen und wurde im Vorbeigehen an unseren eigenen Reihen mit Viktoria Köln-Sprechchören empfangen, was für mich ein absolutes No-Go ist. Das habe ich nicht verstanden und hat mich auch sehr wütend und traurig gemacht. Auf der anderen Seite gibt es in diesem Kontext, wiederum einen der schönsten Momente. Dome hat sich über seine Leistung nicht nur innerhalb der Mannschaft, sondern auch bei den Zuschauern einen großen Respekt erarbeitet und wird inzwischen mit seinem Namen gefeiert, was bezeichnend ist für das Ganze. Darüber hinaus gab es auch in der nahen Vergangenheit einen ganz besonderen Moment: Dominik Lanius und Seymour Fünger haben sich vor dem letzten Heimspiel einen Bänderriss zu gezogen und haben trotz dickem Knöchel und Schmerzen gesagt, dass sie beim Spiel gegen den SV Rödinghausen dabei sind. Dome spielte über 90 Minuten eine einwandfreie Partie. Am nächsten Tag war der Knöchel zwar massiv dick, aber solche Dinge sind für mich Identifikation mit einer Mannschaft und Herzblut. Das sind die Momente, die einen Trainer extrem stolz machen, wenn die Jungs diese Haltung an den Tag legen.“

Wir haben zur neuen Saison einige Spieler verpflichtet. Wie haben sich die Neuzugänge entwickelt?
AE: „Ohne auf einzelne Namen einzugehen, glaube ich, dass der mannschaftliche Erfolg auch für die Neuzugänge spricht. Egal ob sie in fast jedem Spiel von Beginn an spielen oder ob sie in wichtigen Momenten gebraucht wurden. Was die Neuzugänge neben dem sportlichen Erfolg sofort geschafft haben, ist sich menschlich in die Mannschaft einzufügen und wohlzufühlen. Gleichzeitig haben sie nicht nur sportlich die Mannschaft verstärkt, sondern auch durch ihre Charaktere die Mannschaft erweitert und ergänzt. Daher glaube ich, dass sowohl die Spieler selbst sagen: „Es war der richtige Schritt zur Fortuna zu kommen“ als auch wir, das Trainer-und Funktionsteam denken: „Wir haben auf die richtigen Jungs gesetzt und ein gutes Auge bewiesen“.

Wo gibt es noch Verbesserungspotential?
AE: „Wenn man irgendwo was suchen will, haben wir sicher das ein oder andere Unentschieden zu viel, welches nicht nötig gewesen ist. Zudem haben wir noch Verbesserungspotential in unserer Torausbeute und Chancenverwertung. Grundsätzlich glaube ich aber, dass das Jammern auf einem hohem Niveau ist. Ich hoffe, dass wir viele Themen, die wir gut gemacht haben, einfach mit ins neue Jahr und auch in die Rückrunde transportieren.“

Nächste Begegnung
vs.
Fortuna Köln
Wuppertaler SV
Köln, Südstadion