News

Topspiel im Südstadion: Fidele Fortunen oder losgelöste Lotter?

Julius Biada (l.) mit Kingsley Sarpei fehlt am Samstag gegen Lotte gelbgesperrt.

Die richtungweisende englische Woche endet für die Fortuna am Samstag (14 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn. Die Sportfreunde aus Lotte sind im Südstadion zu Gast. Der Vierte empfängt den Dritten der Regionalliga West. Schwermut nach Duisburg, Hochstimmung nach Hohkeppel. Was bringt Lotte?

„Lotte hat einen breiten Kader mit individueller Qualität. Aktuell haben sie mit Marc Heider einen Spieler, der regelmäßig trifft. Lotte hatte ebenfalls eine englische Woche. Zum Abschluss der drei Spiele wird es für uns erneut sehr herausfordernd. Nach dem Einzug ins Pokal-Halbfinale wollen wir im Heimspiel nachlegen. Mit Lotte haben wir aus dem Heimspiel noch eine Rechnung offen. Es gilt, die Kräfte zu bündeln und am Samstag nochmal alles rauszuhauen für die drei Punkte. Die zahlreiche Unterstützung unserer Fans wäre ebenfalls sehr wichtig“, sagt Co-Trainer Hamdi Dahmani, der dieser Tage weiter den erkrankten Matthias Mink vertritt. Im Stadion am Lotter Kreuz hatte die Fortuna in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich zum 1:1 durch Burinyuy Nyuydine kassiert. Die Aufgabe für die Fortuna wird in dem kleinen Kader erschwert durch die Gelbsperren von Adrian Stanilewicz und von Julius Biada.  

Der Start in die Saison verlief bereits verheißungsvoll für die Sportfreunde aus Lotte. Drei Siege in drei Spielen, nach zwei Jahren Absenz war der Aufsteiger neben dem MSV Duisburg und der Fortuna das einzige Team mit der vollen Punktausbeute. Die Tecklenburger legten in ihrem achten Jahr der Zugehörigkeit zur Regionalliga West den besten Start der Vereinsgeschichte hin. Selbst im Aufstiegsjahr 2015/16 waren es nur sieben Zähler. Fortan waren sie nie schlechter als Platz sechs. 

Derzeit ist Lotte Dritter. Der Restart nach dem Winter glückte mit elf Punkten aus fünf Spielen. Zwei Heimsiege gegen die Aufsteiger Eintracht Hohkeppel (2:0) und Türkspor Dortmund (2:0) ein Auswärtserfolg beim SC Paderborn II (3:1) sowie ein Punktgewinn bei RW Oberhausen (1:1) und gegen Fortuna Düsseldorf II (3:3) sind vorzeigbar. Am Mittwoch gab es indes einen herben Dämpfer, die 0:1-Niederlage beim FC Gütersloh enttäuschte auch Coach Fabian Lübbers. Lotte hätte mit einem Sieg auf vier Punkte an Spitzenreiter MSV Duisburg heranrücken können, musste sich aber nach zuletzt sechs Spielen in Folge ohne Niederlage geschlagen geben. Er sei zum ersten Mal in dieser Saison enttäuscht von seiner Mannschaft, so Lübbers. Dennoch rangiert Lotte mit einem Spiel mehr noch einen Punkt vor der Fortuna. 

„Lotte ist eine sehr schwer zu bespielende Mannschaft. Sie haben sich oben festgesetzt. Ich hatte es nicht erwartet, dass sie als Liganeuling so gut sind. Sie haben einen guten Trainer, der die Mannschaft sukzessive verstärkt hat. Das wird ein hartes Stück Arbeit“, sagt Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf. 

Bereits im Sommer gab es bei den Sportfreunden einen gewaltigen Umbruch. 19 Neuzugängen, unter anderem die Ex-Kölner Kevin Holzweiler und Leon Demaj, standen 17 Abgänge gegenüber. Und auch im Winter nahm das Transferkarussell am Autobahnkreuz ordentlich Fahrt auf, sieben Spieler gingen, fünf kamen neu hinzu unter dem jungen Trainer Fabian Lübbers (33), der bereits seit mehr als zweieinhalb Jahren bei den Sportfreunden auch das Amt des sportlichen Leiters ausübt. 

Der erfahrene Rechtsverteidiger Andreas Wiegel (33) wurde bereits im Laufe der Hinrunde unter Vertrag genommen, weil vereinslos. Mit Jan Wellers (24) vom 1. FC Bocholt schloss sich ein weiterer Ex-Kölner Lotte an. Der Zweitliga-erprobte offensive Mittelfeldspieler Ulrich Bapoh (25) wechselte vom Tivoli zu den Sportfreunden. Innenverteidiger Thomas Kok wurde von Zweitligist Preußen Münster losgeeist. Der 26-jährige Niederländer war zwischenzeitlich sogar Kapitän und am Durchmarsch ins Bundesliga-Unterhaus beteiligt. Das Quintett vervollständigte Mittelstürmer Mats Facklam (28) vom Nordost-Regionalligisten Greifswalder FC. Bereits in der Drittliga-Rückrunde 2017/2018 stand der 1,96 Meter große Angreifer bei den Blau-Weißen unter Vertrag.

Herausragend bei Lotte ist trotz seiner bereits 38 Lenze Marc Heider, der US-Boy ist wie Wein, mit den Jahren wird er immer besser. 13 Tore und neun Vorlagen stehen auf seinem Scorer-Konto. Dahinter folgen die offensiven Mittelfeldspieler Fatlum Elezi und Nico Thier (beide sieben Tore und sieben Assist). Auch Leon Demaj traf bereits sieben Mal. Neben Demaj, Holzweiler und Wellers steht dort mit Albin Thaqi ein weiterer Ex-Fortune unter Vertrag.

Nächste Begegnung
vs.
SC Rot-Weiß Oberhausen
Fortuna Köln
Stadion Niederrhein