Furioser Start der Fortuna beim 1:1, am Ende geht gegen Lotte die Puste aus

„Ich fand, es war insgesamt kein so gutes Spiel. Mir fehlte in der zweiten Halbzeit die Kontrolle. Es gab zu viele Ballverluste. In der ersten Halbzeit haben wir es überragend gemacht, wir sind den Torhüter immer wieder angelaufen, haben Bälle hinter die Kette gespielt, Eins gegen Eins-Situationen gewonnen. In der Phase musst du das zweite, dritte Tor erzielen. Das läuft uns schon länger nach. Der Elfmeter war für mich keiner, weil das Foul außerhalb war. Das macht den Gegner stark“, sagte Trainer Matthias Mink, der in der Halbzeit aufgrund personeller Probleme auf eine Dreierkette umstellte. Joshua Eze musste wegen einer Muskelverletzung ausgewechselt werden. Und mit Julius Biada und Adrian Stanilewicz fehlten weitere Mittelfeldspieler gelbgesperrt. „Hintenraus ist uns im Zuge der englischen Woche die Puste ausgegangen. Seymour Fünger beispielsweise ist auf dem Zahnfleisch gegangen“, so Mink.
Bereits nach zwei Minuten führten die Südstädter. Lottes Keeper Steffen Westphal leistete sich einen kapitalen Bock. Ihm versprang der Ball, Hendrik Mittelstädt war zur Stelle und traf aus zwei Metern ins leere Tor zum 1:0. Fortuna danach furios. Zunächst schoss Innenverteidiger Thomas Kok fast ein Eigentor, als er vor Mittelstädt per Fuß klärte. Der Ball flog haarscharf am kurzen Pfosten vorbei (7.). Drei Minuten später eine Hundertprozentige für Marvin Mika. Der Stürmer eroberte den Ball gegen Kok und lief allein auf Westphal zu, schoss aber nur dessen Oberkörper an. Fünf Minuten vor der Pause konnte sich auch Lennart Winkler bei einem Kopfball von Kok auszeichnen, als er den Ball aus dem Winkel fischte.
„Aus meiner Sicht war es ein sehr gutes Spitzenspiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. In der ersten Hälfte war Fortuna besser im Spiel, wir schenken ihnen das Tor durch einen kapitalen Torwartfehler. Danach mussten wir uns ein bisschen schütteln. Mit Dauer des Spiels kamen wir besser rein. Nach dem Ausgleich haben wir es richtig gut gemacht. Wir hatten gute Gelegenheiten zum Sieg. Somit nehmen wir gegen eine sehr gute Mannschaft einen Punkt mit“, sagte Gäste-Coach Fabian Lübbers, der schon drei Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich seiner Elf miterlebte.
Ulrich Bapoh kam im Rücken von Arnold Budimbu angelaufen, der Kölner zupfte kurz an dessen Schulter, der Lotter fiel. Und der Schiedsrichter verlegte den Tatort fälschlicherweise in den Strafraum der Fortuna. Fatlum Elezi verwandelte sicher flach in die rechte Ecke zum 1:1. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gäste gefährlicher. Beinahe hätte aber der beratungsresistente Westphal den selben Bock nochmal geschossen. Er zögerte mit dem Abschlag, Henri Matter hielt den Fuß rein. Dieses Mal flog der Ball knapp am Pfosten vorbei (84.). In der Nachspielzeit zeigte Winkler gegen Nico Thier und Burnyuy Nyuydine noch zwei starke Paraden.
„In der ersten Halbzeit waren wir die aktivere Mannschaft, wir haben gut gepresst. Der Start ins Spiel war perfekt mit dem frühen Tor. Wie so oft in dieser Saison gelingt es uns aber nicht nachzulegen. Und in der zweiten Hälfte haben wir viel zu wenig mit dem Ball gemacht und auch zu wenig gegen den Ball gearbeitet. Entweder liegt es an der fehlenden Konzentration, oder es mangelt auch ein Stück weit an Qualität. Wir hätten schon häufig den Sack zumachen können. Mit nur einem Tor Vorsprung ist es in der Regel viel schwieriger ein Spiel siegreich zu beenden“, sagte Kapitän Dominik Ernst.
Fortuna: Winkler, Ernst, Fünger (90.+4 Bance), Pernot, Afamefuna, Batarilo, Budimbu, Eze (46. Fischer), Matter (70. Sarpei), Mika, Mittelstädt (54. Breitfelder).
Tore: 1:0 Mittelstädt (2.), 1:1 Elezi (48., Foulelfmeter).
Zuschauer: 2.384.