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Fortuna empfängt den FC zum Derby: Mach´s noch einmal, Stipe

Joshua Eze (l.) beim Spiel in Düren neben dem Kapitän Adam Matuschyk.

Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung, heißt es in einem Evergreen von Cindy & Bert. Ein Schlager ist auch das Derby zwischen der Fortuna und dem FC. Am morgigen Sonntag (14 Uhr) ist die U21 der Geißböcke zu Gast im Südstadion. Und in der Retrospektive waren die jüngsten Vergleiche der beiden Kölner Teams ebenfalls Hits. Außergewöhnlich, spektakulär und erstklassig.

Beim letzten Heimspiel spielte sich die Fortuna am ersten Spieltag der letzten Saison in einen Rausch und siegte mit 5:1. Auswärts folgte nach einem 0:3-Rückstand bis zur 69. Minute noch ein dramatisches 3:3. Und in der Hinserie erzielte Stipe Batarilo beim 2:1-Erfolg das „Fortuna-Tor des Jahres 2024“. 

„Was die Ergebnisse angeht, sind wir in einer Bringschuld nach den beiden Remis im Jahr 2025. Ich hoffe, aller guten Dinge sind drei. Das wird die Herausforderung sein, die Mannschaft will jetzt auch den Bock umstoßen. In einem Derby kannst du stark über die Emotionalität kommen. Wir wollen den Gegner, mit unserer Art und Weise Fußball zu spielen, beeindrucken. Da kommt der FC uns jetzt gerade recht“, sagt Trainer Matthias Mink. 

Fehlen wird der Fortuna am Sonntag Hendrik Mittelstädt, der bisher drei Saisontore erzielte. Ausgerechnet gegen einen seiner Ex-Klubs ist der bullige Stürmer gesperrt. „Hendrik ist gerade beim Auslösen des Pressings für uns ein sehr wichtiger Spieler. Er macht das körperlich auf hohem Niveau und im Zuge der Spielzeit hat er immer mit die meisten Sprints auf dem Feld, das sind Sprints, die auch der Abwehrarbeit geschuldet sind, das Nachsetzen, das intensive Arbeiten. Klar, wünschen wir uns alle, dass dabei das eine oder andere Tor mehr bei rumkommt. Das ist aber ein Entwicklungsprozess, die Abschlussqualitäten hat er“, sagt Matthias Mink.

Für die Zweite des FC absolvierte Mittelstädt von 2021 bis 2023 41 Partien in der Regionalliga (elf Tore, vier Assist): „Das ärgert mich schon sehr, dass ich die fünfte gelbe Karte in Düren bekommen habe. Nun werde ich die Mannschaft von außen unterstützen und auch da mein Bestes geben“, sagt der 25-Jährige. „Ich denke, dass ordentlich Feuer drin sein wird und wir aus dem Stadion einen Hexenkessel machen. Ich glaube, dass wir gewinnen werden.“

Mit den beiden Remis gegen Bocholt und in Düren im neuen Jahr ist der gebürtige Marburger auch nicht zufrieden: „Die Ergebnisse sind unpassend zu dem, was wir in der Hinrunde gezeigt haben. Es war schwer, in der Winterpause wieder reinzukommen, wir haben auf keinem ordentlichen Platz gespielt, uns fehlte zuletzt einfach die Abgezocktheit“, sagt Mittelstädt. 

Mit einem Schlussspurt verabschiedete sich die U21 des FC in die Winterpause. Die kleinen Geißböcke sicherten sich sieben Punkte aus den letzten drei Spielen innerhalb von sieben Tagen und knackten somit die auch die 30-Punkte-Marke. 

Trainer Evangelos Sbonias sprach von einem versöhnlichen Jahresabschluss. Das unterstreicht auch der Blick auf das Tableau. Die U21 sammelte acht Siege bis zur kurzen Pause und überwinterte als Tabellen-Siebter. In der Vorsaison hatte der FC nach 18 Spieltagen zwar auf dem vierten Tabellenplatz gestanden, hatte zu diesem Zeitpunkt aber auch nur zwei Zähler mehr auf dem Konto.

Mit Bernie Lennemann, Patrik Kristal, Mansour Ouro-Tagba und Yannick Mausehund zählen seit dem Winter vier Neue zum Kader der U21. Winter-Abgänge gab es drei. Der 20 Jahre alte Innenverteidiger Marlon Monning wechselte zum Liga-Konkurrenten Türkspor Dortmund, ebenso wie Linksaußen Aaron Bayakala zum 1. FC Bocholt. Marlon Becker verließ den FC in Richtung Paderborn II.

Der Este Kristal ist ein spannender Spieler. Der mittlerweile 17-Jährige war der Jüngste jemals in der estnischen Premium Liiga eingesetzte Spieler mit damals 14 Jahren und 245 Tagen. Der estnische A-Nationalspieler (zwei Einsätze) ist im offensiven Mittelfeld zuhause, dürfte theoretisch noch für die U19 auflaufen, ist aber zunächst für die U21 eingeplant.

Lennemann (21) wurde bereits im Sommer vom Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl verpflichtet, der FC lieh den Stürmer aufgrund der bestehenden Registrierungssperre jedoch noch für die Hinrunde an die Sauerländer aus. Vorzeitig beendet wurde die Leihe von Rechtsaußen Ouro-Tagba an Jahn Regensburg, da der 20-Jährige dort nur zu zehn Kurzeinsätzen kam. Zuletzt musste Ouro-Tagba allerdings aufgrund muskulärer Probleme ebenso passen wie Lennemann wegen einer Knöchelverletzung. Yannick Mausehund wechselte von Hertha BSC zur U21. Der 18 Jahre alte Innenverteidiger war zuletzt Kapitän in der U19 der Berliner.

In 2025 sind die Geißböcke ebenso wie die Fortuna noch sieglos. In Paderborn führten sie bis in die Nachspielzeit mit 2:1, mussten sich am Ende aber mit einem 2:2 zufriedengeben. Im Mittelpunkt stand dabei Justin von der Hitz (18), der seine ersten beiden Toren im Seniorenbereich schoss. Der U17-Weltmeister von 2023 wurde in der 70. Minute eingewechselt und nur sechs Minuten später traf der Rechtsverteidiger nach einer Flanke von Teoman Akmestanli per Kopf zum 1:1-Ausgleich. In der 81. Minute war der Youngster dann mit einem Rechtsschuss nach Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Arda Süne erfolgreich. Zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf II setzte es ein enttäuschendes 0:2. Es gab aber auch eine gute Nachricht: Etienne Borie feierte in Halbzeit zwei sein Comeback nach einer schweren Fußverletzung im Herbst. Der Kreativspieler zählt zu den hoffnungsvollsten Talenten in der U21.

Für die zweite Hälfte der Saison hofft der Trainer generell auf „weniger Ausschläge nach unten“ in den Leistungen. 30 Punkte aus 18 Spielen seien okay. „Aber, ich hätte gerne schon mehr Punkte. Wir haben einige Zähler liegen gelassen“, so Evangelos Sbonias. Bislang erfolgreichster Scorer bei der U21 ist Oliver Schmitt (sieben Tore, drei Vorlagen). Die meisten Assist hat Linksverteidiger Akmestanli auf dem Konto.

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