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Aus im Pokal: Nach Platzverweis fällt Fortuna gegen Düren in sich zusammen wie ein Kartenhaus

Der Führungstreffer durch Leon Demaj, hier am Ball, reichte der Fortuna gegen Düren nicht zum Weiterkommen. Foto: Benjamin Lenz

In der 48. Minute entschied sich bereits vor 1.500 Zuschauern das Viertelfinale im Bitburger-Pokal am Dienstagabend im Kölner Südstadion. Nach einem Foul am eingewechselten Dürener Vincent Geimer sah Rechtsverteidiger Dominik Ernst die Gelb-Rote Karte. Und trotz einer 1:0-Führung ward die Fortuna danach nicht mehr gesehen. Das Spiel ging aus Sicht der Hausherren urplötzlich komplett den Bach herunter. Am Ende stand es 1:3. Nach dem Abpfiff machten die Fans ihrem Unmut lautstark Luft.

„Wir sind heute maximal enttäuscht, unser Ziel war es, eine Runde weiterzukommen. Wir wollten den Gegner mit der Aufstellung über viele spielerische Momente vor Probleme stellen, das ist uns in der ersten Hälfte auch gut gelungen. Mit der Gelb-Roten Karte war es in einer englischen Woche nicht leicht. Das war der Knackpunkt. Unsere Fans haben uns in der Hinrunde noch gefeiert, ich kann jetzt nur an sie appellieren, die Mannschaft weiter zu unterstützen und zusammenzuhalten. Die Mannschaft gibt zu jedem Zeitpunkt immer alles, um erfolgreich Fußball zu spielen“, sagte Fortuna-Trainer Markus von Ahlen, der auf der linken Abwehrseite erstmalig Younes Derbali aufgeboten hatte. Das Eigengewächs war einer der sehr wenigen Lichtblicke an diesem Abend unter dem Flutlicht. Er bereitete auch mit einem starken Steckpass auf Henri Matter das 1:0 vor. Leon Demaj vollendete im Nachschuss (30.).

„In dem Spiel war sehr viel drin. Die Fortuna hat eine der spielstärksten Mannschaften der Regionalliga. Wir haben schon in der ersten Hälfte sehr aufmerksam und diszipliniert verteidigt, leider lassen wir eine Szene zu, in der wir nicht gut positioniert sind. Der Platzverweis war fraglos ein Gamechanger. Wir haben es dann auch sehr gut ausgenutzt, haben schnell ausgeglichen und sind dann geduldig geblieben. Wir sind sehr glücklich, die nächste Runde erreicht zu haben“, sagte Gäste-Coach Carsten Wissing zufrieden. 

Nur drei Minuten nach dem Wechsel kam es zum folgenschweren Ereignis. Bereits in Hälfte eins hatte Ernst nach einer Rudelbildung Gelb gesehen. „Dodo geht zum Ball, der Spieler tickt den Ball kurz vorher weg, man kann es als Foul pfeifen, aus meiner Perspektive kann man da aber auch ein gewisses Fingergefühl haben, aber ich will den Schiedsrichter nicht verantwortlich machen“, sagte Markus von Ahlen zum Platzverweis.

Nur elf Minuten überstand die Fortuna dann in Unterzahl, ehe Romeo Aigbekaen nach einem Schnittstellenpass von Simon Breuer bereits ausglich zum 1:1. Keeper Andre Weis wirkte zu zögerlich in dem Moment beim Herauslaufen. Timo Hölscher stand gerade Mal zwei Minuten auf dem Platz, da unterlief ihm ein Fehlpass. Der ebenfalls eingewechselte Juljan Popovic knallte den Ball nach Solo von Ismail Harnafi zum 1:2 (78.) in den Winkel. Für die endgültige Entscheidung aus Dürener Sicht sorgte Breuer nach erneutem Zuspiel von Harnafi mit einem satten Schuss ins obere Eck zum 1:3 (84.). 

Bereits am Samstag geht es für die Fortuna in der Regionalliga West weiter mit dem Heimspiel gegen RW Oberhausen. Aus im Pokal-Viertelfinale, in der Meisterschaft neun Punkte hinter Primus Aachen, das sind wahrlich keine rosigen Aussichten für die kommenden Wochen. „Ich habe keine Sorge, dass wir die Saison jetzt austrudeln lassen. Das ist nicht meine Mentalität und auch nicht die der Mannschaft. Es bleibt dabei, wir wollen in jedem Spiel maximalen Erfolg“, sagte Markus von Ahlen dazu. Die Mienen der Fans sprachen an diesem Abend eine andere Sprache, sie schwankten zwischen grenzenloser Enttäuschung und brennender Wut. 

Fortuna: Weis, Ernst, Scholz, Lanius, Stanilewicz (82. Steinkötter), Batarilo, Pires (76. Hölscher), Matter, Derbali, Holzweiler (49. Budimbu), Demaj.

Tore: 1:0 Demaj (30.), 1:1 Aigbekaen (59.), 1:2 Popovic (78.), 1:3 Breuer (84.). 

Gelb-Rote Karte: Ernst (48.).

Nächste Begegnung
vs.
Fortuna Köln
Wuppertaler SV
Köln, Südstadion