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von Ahlen warnt gegen Ahlen vor Nachlässigkeit

Für Adrian Stanilewicz und die Fortuna gilt es am Freitag gegen den Letzten RW Ahlen hundertprozentig zur Sache zu gehen.

Bloß kein Laissez-faire. Die Gefahr ist groß. Auf dem Papier ist alles klar. Der Erste Fortuna Köln empfängt am Freitag (19.30 Uhr) im Kölner Südstadion den Letzten RW Ahlen. Die beste Abwehr und der zweitbeste Sturm der Regionalliga West messen ihre Kräfte mit der schlechtesten Defensive und der schlechtesten Offensive.

„Die Übergänge zwischen fehlendem Selbstvertrauen und Überheblichkeit sind fließend. Da gibt es eine komplette Bandbreite. Du musst das richtige Maß finden, genügend Selbstvertrauen zu haben, aber du darfst auch keinen Tick nachlässig werden. Es geht nur um kleine Nuancen. In Düsseldorf waren wir in ein, zwei Situationen defensiv nicht so auf der Höhe wie ich mir das vorstelle, das wurde bestraft. Aber auch offensiv ist es wichtig, mit der notwendigen Präzision und Ruhe und nicht mit der Brechstange zur Sache zu gehen“, sagt Markus von Ahlen vor dem Duell mit dem angezählten Schlusslicht. Dabei bezieht sich der Trainer auf das 1:1-Remis am Flinger Broich, als die Fortuna beim damaligen Tabellenletzten für seinen Geschmack ein wenig den Hunger nach Erfolg vermissen ließ. 

Der Klub aus dem westfälischen Münsterland hätte die Sorgen der Fortuna sicher gerne. Bereits nach dem siebten Spieltag zog RW Ahlen die Reißleine. Trainer Daniel Berlinski wurde nach knapp zweieinhalb Monaten entlassen. Der 37-Jährige hatte das Amt erst im Sommer von Markus Kaya übernommen. Nach nur einem Sieg und zwei Unentschieden war für ihn beim ehemaligen Zweitligisten Feierabend.

Der sportliche Leiter Orhan Özkara übernahm als Interimstrainer. Der ehemalige Trainer von Türkspor Dortmund hat seitdem eine Doppelfunktion inne. Seit seinem Amtsantritt blieb das Team ohne eigenen Treffer. Das 0:0 im Heimspiel gegen RW Oberhausen war ein kleiner Lichtblick. Es folgten Niederlagen in Gütersloh (0:2), und gegen Düsseldorf II (0:4), bei der auch noch Innenverteidiger Oktay Dal Rot sah. Insgesamt ist das Team seit 394 Minuten ohne Torerfolg. Weiterhin läuft die Suche nach einem neuen Cheftrainer. Ergebnis und Zeitpunkt sind offen. 

Nach einer Seuchensaison sollte ein Umbruch an der Werse eigentlich für Aufbruchstimmung sorgen. Der neue torgefährliche Kapitän Luka Tankulic (SV Meppen), die beiden Innenverteidiger Oktay Dal (Wuppertaler SV) und Maurice Buckesfeld (RW Koblenz), die Mittelfeldspieler Yasin Altun (SV Lippstadt) oder Alexander Cvetkovic (Eintracht Trier) sowie Linksaußen Kosuke Tsuda (FC Kaan-Marienborn) sollten den Umschwung einleiten. Nach dem holprigen Start wurde personell mehrfach nachgelegt. Beim türkischen Zweitlgisten Adanaspor spielten zuletzt Rechtsverteidiger Burak Camoglu sowie Mittelfeldspieler Berkan Firat. Rechtsaußen Exaucé Andzouana kam von Alemannia Aachen, hat zuvor aber auch schon in Lotte, Verl und Lippstadt gespielt. Und Mittelfeldspieler Yannick Debrah stand zuletzt bei Eintracht Trier unter Vertrag. Torgefährlichster Spieler ist bislang der zuvor vereinslose Ömer Uzun, der 23 Jahre alte Neuzugang traf drei Mal für Ahlen. 

Ein bekanntes Gesicht im Kader der Gäste ist Serhat Koruk. Der 27-Jährige wechselte vom Regionalliga Nord-Absteiger BSV Rehden an die Werse. Ahlen ist bereits seine elfte Station im Seniorenbereich. Der gebürtige Kölner hatte von 2015 bis 2017 14 Einsätze in der 3. Liga für Fortuna. Zuvor schoss er als junger Stürmer für die U23 und U19 der Südstädter in insgesamt 44 Spielen in Bezirks- und Mittelrheinliga beeindruckende 66 Tore. 

Letztlich konzentriert sich Markus von Ahlen zusammen mit seinem Funktionsteam aber nur auf sich und seinen Kader wie er stets betont. Es macht kaum einen Unterschied, wer seiner Elf am jeweiligen Spieltag gegenübersteht: „Wir sind immer akribisch in unserer Arbeit. Insbesondere Tommy Kraus bereitet die Mannschaft sehr analytisch auf das nächste Spiel vor. Wir haben Respekt vor jedem Gegner und das auch vor Ahlen. Deren Situation macht sie ein Stück weit unberechenbar. Die Mannschaft wurde in den letzten Wochen personell sehr oft verändert. In der Regel konzentrieren wir uns aber nur auf unsere Stärken, diese wollen wir immer auf den Platz bringen.“

Das ist an den ersten zehn Spieltagen hervorragend gelungen. Wohl niemand hätte der Fortuna zu diesem Zeitpunkt diesen Tabellenstand zugetraut. Wenngleich das 0:1 am vergangenen Freitag gegen Alemannia Aachen vor einer Rekordkulisse für einen herben Dämpfer sorgte. Dennoch freut sich auch der Coach wie Bolle auf das zweite Flutlichtspiel in Folge im Südstadion: „Abendspiele sind in meiner Wahrnehmung immer die schnellsten Spiele. Diese Partien machen mir immer unheimlich viel Spaß und es herrscht im Vergleich zu einem Spiel am Nachmittag eine andere Atmosphäre, eine besondere. Ich denke, für die Fans ist die Ansetzung am Freitagabend auch sehr angenehm. Du guckst gemeinsam Fußball und kannst den Abend dann gemütlich ausklingen lassen in der Kölner Südstadt.“

 

 

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