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Mika hofft gegen seinen Ex-Klub auf den ersten Liga-Treffer für Fortuna

Fortunen im Zusammenspiel: Stipe Batarilo (l.) legt den Ball für den heranstürmenden Angelo Langer vor. Foto: fs-medien

Zwar ist am Samstag (14 Uhr) „nur“ der Tabellenvorletzte der Regionalliga West zu Gast im Kölner Südstadion. Dennoch sollte es die Fortuna tunlichst vermeiden im Vorfeld der Partie gegen den SV Lippstadt eine dicke Lippe zu riskieren. Das sieht auch Trainer Markus von Ahlen so.

„In dieser Liga gibt es keine leichten Spiele. Du musst dir alles hart erarbeiten. Und die Ergebnisse unserer Gegner in den ersten fünf Spielen und der Blick auf die Tabelle zeigen, dass uns da nichts geschenkt wurde.“

Zwar hieß es zu Saisonbeginn noch, die Fortuna hätte auf dem Papier ein leichtes Auftaktprogramm erwischt, die derzeitigen Platzierungen der bisherigen Kontrahenten sprechen aber eine andere Sprache. Paderborn II (3.), 1. FC Köln U21 (6.), SC Wiedenbrück (9.), Wegberg-Beeck (10.), Velbert (11.). Keiner davon ist im unteren Drittel angesiedelt. 

Geholfen hat der Fortuna zuletzt auch die stark besetzte Bank. Sowohl gegen den FC als auch in Velbert trafen die Joker Danny Breitfelder und Leon Demaj. „Wenn du auf Spieler mit dieser Qualität zurückgreifen kannst, ist das für das Trainerteam dankbar. Leon will sich nach seiner langwierigen Verletzung über das Training und die Einsätze als Joker über kurz oder lang für die Startelf aufdrängen“, sagt von Ahlen dazu. Die Devise für das Spiel am Samstag lautet: „Um es einfach zu machen, wir wollen das Spiel gewinnen.“

Der SV Lippstadt 08 blickt mit dem elften Tabellenplatz und 46 Punkten auf die beste Regionalliga-Saison der Vereinsgeschichte zurück. In der sechsten Saison in Folge in der 4. Liga ist bei den Westfalen dennoch weiter Schmalhans Küchenmeister. Insofern macht der gerade einmal 32 Jahre alte Trainer Felix Bechtold aus der Not eine Tugend. Er baut auf junge, talentierte und vor allem entwicklungsfähige Spieler. Die 14 Zugänge, vier davon aus der eigenen Jugend, sind zwischen 19 und 22 Jahren alt. Im Gegenzug haben Leistungsträger wie Kapitän Finn Heiserholt (Schalke II), Phil Halbauer (Energie Cottbus), Tim Möller (SV Meppen), Yasin Altun (RW Ahlen) oder Henri Matter und Marvin Mika den Klub aus dem Kreis Soest verlassen. 

Die beiden Neu-Kölner freuen sich verständlicherweise auf das Spiel am Samstag. „Jeder Spieler kennt diese Situation. Gegen seinen Ex-Verein aufzulaufen, das ist immer etwas Besonderes, da ist man unfassbar heiß drauf. Ich habe die letzten drei Jahre dort gespielt und kenne viele Leute und die Verantwortlichen“, sagt Mika, der für Lippstadt 72-mal auflief (13 Tore, sieben Assist). Der Rechtsaußen weiß, was die Fortuna erwarten wird: „Lippstadt will immer Fußball spielen, die stellen sich nicht hinten rein. Ich kann mir vorstellen, dass es ein gutes Spiel wird, weil sie am Ball auch Qualität haben.“

Seine persönliche Bilanz in der Kölner Südstadt hält er noch für ausbaufähig: „Wir können uns als Team gerade nicht beschweren. Diese Serie wollen wir gerne ausbauen. Ergebnistechnisch ist das ein überragender Start. Wenn es so weiter geht, können wir uns freuen. Meine beiden Treffer im Highlight-Test gegen den FC waren ein großartiges Gefühl. Ich möchte aber auch gerne endlich mal nach zwei Vorlagen mein erstes Tor für die Fortuna in der Liga schießen.“

Das Durchschnittalter des SV Lippstadt liegt gerade mal bei 22,3 Jahren. Nur die Zweitvertretungen aus Paderborn, Düsseldorf, Mönchengladbach, Köln und Schalke stellen jüngere Teams. Ein interessanter Neuzugang ist Yusuf Örnek. Der gebürtige Kölner spielte bis zu seinem 15. Lebensjahr in der Jugend des S.C. Fortuna. Danach wurde der Innenverteidiger im Jahr 2019 mit der U17 des 1. FC Köln Deutscher Meister. Beim 3:2-Finalsieg über Borussia Dortmund hatte er seine Gegenspieler Youssoufa Moukoko und Ansgar Knauff gut im Griff. Lippstadt hat nach vier Niederlagen zum Auftakt zuletzt Fortuna Düsseldorf II geschlagen und sich unter der Woche auch im Pokal gegen den Liga-Konkurrenten Gütersloh durchgesetzt, ist also leicht im Aufwind. 

„Es sind zwar einige weg gegangen, der Kontakt ist dennoch nicht abgebrochen. Lippstadt versucht stets, ein ekelhafter Gegner zu sein, an und für sich wollen Mannschaft und Trainer aber immer Fußball spielen. Sie haben eine gute Mischung aus Mentalität und aus spielerischen Elementen“, sagt Henri Matter. Der offensive Mittelfeldspieler bestritt 62 Spiele (15 Tore, elf Assist) für den SVL. 

Die bisherige Saisonbilanz des gebürtigen Kölners fällt ähnlich aus wie bei seinem Teamkollegen: „Uns wurde kein Sieg geschenkt. Die Ergebnisse sind sehr gut. Von außen betrachtet hätte man denken können, dies waren keine Top-Teams bisher. Aber, in dieser Liga ist kein Dreier selbstverständlich. Ich persönlich merke, dass mir noch ein wenig Kraft fehlt, weil ich nicht die ganze Vorbereitung mitgemacht habe. Das wirkt sich ein bisschen auf mein Spiel aus. Deswegen bin nicht hundertprozentig zufrieden. Aber ich und wir sind auf einem guten Weg.“

 

 

 

 

 

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