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Düsseldorf und früh erreichte Saisonziele

 

In der Hinrunde noch war die U23 von Fortuna Düsseldorf eine der positiven Überraschungen der Regionalliga West. Als beste Nachwuchsmannschaft fanden sich die Landeshauptstädter in der erweiterten Spitzengruppe wieder. Nach einer ernüchternden Rückrunde wird man die Saison im Mittelfeld abschließen. Die Hauptaufgabe der U23 wurde jedoch erfüllt, sodass eine Abmeldung nach der Saison in Düsseldorf kein Thema zu sein scheint.

Nur wenige hatten die Elf von Trainer Taskin Aksoy zu Saisonbeginn auf dem Zettel. Angesprochen auf die besten Nachwuchsteams in der Regionalliga West war zumeist die Rede von den Amateuren von Schalke 04 oder Borussia Mönchengladbach. Zur Mitte der Saison konnte sich jedoch die Fortuna aus Düsseldorf mit diesem inoffiziellen Titel rühmen. Dabei zeigte man sich besonders gegen die Topteams der Liga als unbequemer Gegner: Gegen Lotte, Rot-Weiß Oberhausen, die Viktoria und Fortuna Köln holte Düsseldorf jeweils ein Remis. Die Sportfreunde Siegen konnten gar bezwungen. Mit 36 Punkten landete man zum Jahreswechsel schließlich auf dem dritten Tabellenplatz.

Die Pause schien Fortuna Düsseldorf jedoch alles andere als gut getan zu haben: Holte man 2013 noch im Schnitt 1,89 Punkte pro Spiel stehen die Düsseldorfer im Jahr 2014 bei 0,88 Zählern pro Partie. Die Winterpause sorgte für einen Bruch bei der Aksoy-Elf. Ganze neun Spiele musste man warten, ehe es gegen den SC Wiedenbrück wieder einen Sieg zu bejubeln gab. In den acht Spielen zuvor waren lediglich drei Zähler die magere Bilanz. Insgesamt haben die Düsseldorfer in der Rückrunde mit acht Niederlagen fast dreimal so viele auf ihrem Konto, wie noch zum Hinrundenende.

Talente an die Profis herangeführt

Trotz der enttäuschenden Rückrunde dürfte Düsseldorf die Saison insgesamt als Erfolg bewerten. Zu keiner Zeit befand sich Aksoy mit seiner Elf in wirklicher Abstiegsgefahr. Umso mehr Zeit blieb, um die hoffnungsvollen Talente des Zweitligisten an die Profimannschaft heranzuführen. Mit Timm Golley und Tugrul Erat konnte man da immerhin zwei Akteure etablieren können. Beide kommen trotz einer alles andere als leichten Saison des Clubs in der 2. Bundesliga auf eine ordentliche Anzahl von Spielen. Dabei spricht besonders die Entwicklung von Golley für die Arbeit von Düsseldorfs U23.

2012 wechselte der 23-Jährige vom damaligen Landesligisten PSV Wesel-Lackhausen. In der U23 der Fortuna träumte Golley vom Profifussball und mauserte sich in seinem ersten Jahr bei der „Zwoten“ direkt zum Stammspieler. Nach guten Auftritten in der Hinrunde, in der ihm in 15 Spielen sieben Tore gelangen, empfahl sich Golley diese Saison schließlich für höhere Aufgaben. In den letzten 13 Spielen der Profis zählte Golley stets zum Zweitligakader und kam immerhin achtmal zum Einsatz. Ein Profivertrag bis 2016 ist nun das Produkt von Golleys kontinuierlicher Entwicklung.

Abmeldung kein Thema

Ein Ergebnis, an dem auch Taskin Aksoy seinen Anteil hat. Der gebürtige Berliner zeichnet seit 2013 für die U23 verantwortlich und holte im abgelaufenen Kalenderjahr insgesamt 69 Punkte. Zudem schafft es der 46-Jährige neben einer ordentlichen Punktausbeute in der Regionalliga West wie beim Beispiel Golley aussichtsreiche Talente zu fördern. Somit ist anders als bei Bayer 04 Leverkusen eine Abmeldung der vereinseigenen U23 bei Fortuna Düsseldorf kein Thema, zumal mit Kevin Ameskamp auch der administrative Leiter des Nachwuchs­zentrum an den Verein gebunden wurde. Der Grundstein zu einer weiterhin erfolgreichen Nachwuchsförderung ist somit mittelfristig gelegt.

Die wird auch in der kommenden Saison in der Regionalliga West stattfinden. Nach den Verpflichtungen von Marcel Pluntke (Borussia Mönchengladbach II) und Nazim Sangare (Alemannia Aachen) bastelt Aksoy schon am Kader für die neue Spielzeit. Insgesamt elf Spieler wurden dabei bereits im letzten Heimspiel der U23 gegen die Schalker Amateure verabschiedet. Trotzdem dürfte Düsseldorf auf einen versöhnlichen Abschied dieser Regionalliga-Rückrunde aus sein. Ein Sieg gegen den Kölner Namensvetter würde dabei sich in der Statistik gegen die Top-Teams der Liga besonders gut sehen lassen.

Alles schielt in Richtung Relegation

Nachdem die Fortuna aus Köln am vergangenen Samstag durch Schützenhilfe der Gladbacher Amateure endgültig als Meister der Regionalliga West feststeht, will man sich nun möglichst mit einem Heimsieg verabschieden. Positiv stimmt dabei die Statistik in dieser Saison: Nach vier Niederlagen konnte die Elf von Uwe Koschinat im darauffolgenden Spiel stets dreifach punkten. Einzig in der Hinrunde holte man nach der Niederlage gegen Lotte nur einen Zähler gegen die jungen Fohlen aus Gladbach. Zudem lässt sich nach einem Sieg die Meisterschale leichter entgegen nehmen: Im Anschluss an die Partie gegen Düsseldorf wird der Präsident des Westdeutschen Fussball- und Leichtathletikverbandes, Herr Hermann Korfmacher, die Fortuna endgültig als Meister der Regionalliga West krönen. Der größere Fokus dürfte jedoch auf den kommenden Mittwoch liegen: Dann steht das erste Relegationsspiel gegen die U23 des FC Bayern München auf dem Programm. Schafft es die Elf von Uwe Koschinat sich gegen den Nachwuchs des Rekordmeisters durchzusetzen und den Aufstieg in die 3. Liga perfekt zu machen – es wäre die endgültige Krönung einer ganz besonderen Saison der Fortuna.

Nächste Begegnung
vs.
Fortuna Köln
Wuppertaler SV
Köln, Südstadion