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Der Patient der Liga

 

Nach einer schier unglaublichen Verletztenmisere findet sich der SC Wiedenbrück derzeit im Abstiegskampf der Regionalliga West wieder. Durch den Negativlauf in der Liga konnte selbst das eigentliche Highlight im DFB-Pokal nur schwerlich genossen werden. Anlass zur Hoffnung gibt nun der erste Saisonsieg im Regionalligaalltag.

Am 04. August diesen Jahres schien die Welt in Ostwestfalen noch in Ordnung. Als einziger Viertligist hatte der SC Wiedenbrück sensationell den Bundesligaabsteiger Fortuna Düsseldorf mit 1:0 aus dem DFB-Pokal geworfen. So richtig freuen konnte man sich über den Erfolg jedoch nicht. Zwar spielte man in der zweite Pokalrunde,  zog mit dem SV Sandhausen jedoch alles andere als ein Traumlos. Nach der 1:3-Niederlage konnte sich der Sportclub schließlich endgültig von den letzten Pokalträumen verbabschieden.

Im Negativstrudel

Stattdessen gibt es in der Liga das böse Erwachen. Als einzige Mannschaft stand die Elf von Theo Schneider nach dem 15. Spieltag noch ohne Sieg da. Dabei erwischte man ein durchaus schweres Auftaktprogramm: Mit den Sportfreunden Lotte, Rot-Weiss Essen und der U23 von Borussia Mönchengladbach traf man in den ersten vier Spielen auf drei Teams, die vor der Saison den Spitzenteams der Liga zuzuordnen waren. Mit nur einem Punkt war die Bilanz aus diesen Duellen dementsprechend. Es entwickelte sich ein Negativlauf, der sich mit sechs mageren Punkten nach 15 Spielen in der Tabelle ablesen lässt.

Dabei waren es besonders die Spiele gegen die Teams aus dem Tabellenkeller, die für Ernüchterung im Jahnstadion sorgten. Am 13. Spieltag unterlag man dem KFC Uerdingen zu Hause mit 3:5. Fast zwei Wochen später setzte es gegen die U23 von Bayer Leverkusen eine 0:4-Heimniederlage. Besonders frustrierend dürfte jedoch vor zwei Wochen das 2:7-Debakel vor heimischer Kulisse gegen die SG Wattenscheid gewesen sein. Dementsprechend bekleidet man mit der schlechtesten Abwehr der Liga derzeit den letzten Tabellenplatz.

Verletzungspech

Eine Ursache für diesen Absturz dürfte dabei unter anderem mit der einzigartigen Verletztenmisere zu begründen sein. Mit Oliver Zech (Rückkehr nach Mittelfußbruch), Kapitän Mariusz Rogowski (Schienbeinbruch) und Stefan Langemann (Schien- und Wadenbeinbruch) fehlten den Ostwestfalen immer wieder wichtige Spieler. Speziell Langemann kann dabei als Sinnbild für die Wiedenbrücker Saison herangezogen werden. Vom Zweitligisten Arminia Bielefeld bis Saisonende ausgeliehen, musste der 23-Jährige bereits im September auf Grund eines Muskelfaserrisses pausieren. Nun fehlt Langemann nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch gegen die SSVg Velbert jedoch mindestens bis Ende des Jahres.

Anlass zur Hoffnung dürfte jedoch das letzte Spiel des Sportclubs geben. Etwas überraschend konnte bei der U23 von Schalke 04 gewonnen werden. Der Sieg dürfte ein Signal an die Liga sein, dass die Wiedenbrücker sich noch nicht abgeschrieben haben. Zwar ist der Abstand auf das rettende Ufer schon ein wenig angewachsen. Allerdings besitzt der Kader die Qualität, um sich aus dem Tabellenkeller wieder herauszuarbeiten - ganz besonders wenn das Team von Verletzungen verschont bleiben sollte.

 

Fortuna gewarnt

Die Fortuna dürfte nach dem letzten Ergebnis des SC Wiedenbrück somit gewarnt sein. Zumal man in der letzten Saison seine Erfahrungen mit Teams aus dem Tabellenkeller sammeln konnte. Gegen den FC Kray konnte die Elf von Uwe Koschinat in zwei Spielen nur einen Punkt mitnehmen. Speziell der 33. Spieltag dürfte dabei in schlechter Erinnerung bleiben, als man beim Tabellenletzten mit 0:1 verlor.

Nichtsdestotrotz ist die Atmosphäre um das Südstadion nach dem leidenschaftlichen Derbysieg am vergangenen Wochenende durchaus positiv. Immerhin konnte der Spieltag gleichzeitig als Tabellenführer beschlossen werden. Damit dass auch so bleibt, will die Fortuna beim SC Wiedenbrück weiter punkten. Definitiv nicht mithelfen können dabei Tobias Fink (Muskelfaserriss), Ozan Yilmaz (Autounfall) und Pascal Wichmann (Schulteroperation). Ein Einsatz von Oliver Laux erscheint nach seinen Sprunggelenksproblemen vom Spiel gegen Viktoria Köln derzeit noch fraglich.

Nächste Begegnung
vs.
Fortuna Köln
Wuppertaler SV
Köln, Südstadion