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Münsters Kampf gegen die Tristesse

 

Als einer der Mitfavoriten im Kampf um den Aufstieg gestartet, musste Preußen Münster zuletzt den Kontakt zur Spitzengruppe abreißen lassen. Spätestens nach der 1:2-Niederlage gegen Arminia Bielefeld ist die Saison für die Loose-Elf in der Liga zumindest gelaufen. Das älteste Team der 3. Liga steht vor einem ereignisreichen Sommer.

Dabei sah es am vergangenen Samstag bei Arminia Bielefeld zunächst noch so aus, als könne Münster zu einem spannenden Saisonfinale ansetzen: Die Elf von Ralf Loose überzeugte beim Tabellenführer mit einer kompakten Defensive und gefährlichen Kontern, sodass man mit einer verdienten Führung in die Pause ging. Anschließend drehte Bielefeld jedoch auf, während Münster gegen die Wucht der Arminia nichts entgegenzusetzen wusste. „Wir haben uns wie in den letzten Wochen durch zwei Standards in Rücklage gebracht. Da fehlen uns der Killerinstinkt und die Entschlossenheit, um sich für ein sehr gutes Spiel auch zu belohnen“, sprach aus Münster Trainer Loose anschließend die Enttäuschung.

Hätte Münster das Westfalen-Derby in Bielefeld gewonnen, so stünde den Preußen nun ein spannender Saisonendspurt bevor. Schließlich trifft man nach dem Duell gegen die Fortuna noch auf die Mitkonkurrenten vom MSV Duisburg und den Stuttgarter Kickers. Nach fünf sieglosen Partien und inzwischen acht Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz sind die Aufstiegsträume in Münster in dieser Saison aber zunächst geplatzt. Vielmehr herrscht Frust in Münster: So geriet der gesperrte Innenverteidiger Dominik Schmidt auf einem Jahrmarkt am vergangenen Wochenende verbal mit Münster-Fans aneinander und wurde von einer Gruppe Ultras beleidigt. „Ich weiß nicht, ob ich mir das noch antun muss. Ich halte immer den Kopf hin, spiele seit sieben Wochen mit Schmerzen am Syndesmoseband und muss mich dann auf dem Platz und auch noch privat anpöbeln lassen“, äußerte sich der 27-Jährige in lokalen Medien zu dem Vorfall. Der Verein stellte Schmidt infolge dessen inzwischen vom Trainings- und Spielbetrieb frei.

Münster will Saison über den Verbandspokal retten

Seit 24 Jahren wartet man im Münsterland auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Die Sehnsucht beim Verein mit dem vierthöchsten Zuschauerschnitt der 3. Liga wird weiter wachsen. Inwiefern die im Schnitt 9.648 Zuschauern im Preußenstadion in der neuen Saison ein anderes Team sehen werden, wird der Sommer zeigen. Mit im Schnitt 27,8 Jahren stellen die Preußen den ältesten Kader der 3. Liga. Die Leistungsträger aus dieser Spielzeit sind außer Piossek 27 Jahre oder älter. Einzig auf Zenga, der mit einem Syndesmosebandriss ausfällt, trifft vom Alter her die Beschreibung Talent zu. Ein neuer Mann dürfte in Münster in jedem Fall präsentiert werden: Nachdem Dr. Marco de Angelis nach mehr als zehn Jahren seine Amtszeit vorzeitig beenden wird, um dem Verein einen neuen Impuls zu ermöglichen, sucht Preußen Münster einen neuen Präsident.

Vollkommen auslaufen lassen wird man die aktuelle Saison jedoch nicht. Für die Spieler dürfte wohl jetzt schon der Kampf um die Positionen für die neue Saison beginnen und ein sportliches Ziel wäre da auch noch: Die Qualifikation für den DFB-Pokal. Platz vier in der Liga scheint für die Preußen derzeit außer Reichweite. Somit will man den Weg über den Verbandspokal gehen, um sich für die große nationale Fußballbühne zu qualifizieren. Dafür müssen am kommenden Mittwoch daheim die Sportfreunde Lotte bezwungen werden. Vor dem Halbfinal-Spiel gilt es für Münster somit gegen die Fortuna eine erfolgreiche Generalprobe auf den Platz zu bringen. Schließlich will man ein versöhnliches Saisonende mit dem eigenen Anhang.

Fortuna will Ziel erreichen

Für die Fortuna geht es im Saisonendspurt um die letzten Schritt auf dem Weg zum Ziel Klassenerhalt. Nachdem der Koschinat-Elf mit dem Heimsieg gegen Dynamo Dresden die Trendwende gelang und man die 40-Punkte-Marke durchbrechen konnte, will man auch rechnerisch die Klasse sichern. Sollte die Fortuna am kommenden Spieltag in Münster gewinnen, Unterhaching keinen Punkt holen und Dortmunds U23 nicht gewinnen, so könnte die Koschinat-Elf nicht mehr auf einen Abstiegsplatz rutschen.

Definitiv fehlen werden der Fortuna dabei am kommenden Samstag die verletzten Andersen, Fink und Pazurek sowie Yilmaz. Zudem ist Rahn nach seiner gelb-roten Karte im Dresden-Spiel gesperrt.

Hinweis: Der WDR überträgt die Partie der Fortuna bei Preußen Münster ab 14:00 Uhr live im Fernsehen.

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