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Lob und Anerkennung für spielstarke Fortuna, aber Punkte für effektive Aachener

Fortunas Arnold Budimbu (Mitte) hatte in der ersten Halbzeit in Aachen die Führung auf dem Fuß.

Im Fußball gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft. Eine bittere Erfahrung, die auch die Spieler des S.C. Fortuna am Samstag auf dem Tivoli machen mussten. Die Kölner hätten im Topspiel bei Alemannia Aachen vor 29.500 Zuschauern Zählbares verdient gehabt. Letztlich gab es nur anerkennende Worte und positive Beurteilungen. Die Punkte blieben dank eines Treffers von Anton Heinz beim Tabellenführer, der bei elf Punkten Vorsprung auf Bocholt und Wuppertal nun endgültig für Liga drei planen kann.

„Wir haben heute extrem viel richtig gemacht. Das Einzige, das nicht gepasst hat, war das Ergebnis. Wir haben uns nicht belohnt. Wir wollten Partycrasher sein. Wir hatten den Gegner auch gut im Griff, haben ihn laufen lassen, aber die Effektivität im letzten Drittel hat gefehlt. Auch in der zweiten Halbzeit gab es bis auf die Szene, die zum Gegentor führte, nicht viel zu mäkeln. Da köpft Lanius den Ball leider in den torgefährlichen Raum und daraus resultiert der zweite Ball, der scharf wird. Ich bin bedient. Wir hätten es verdient, eines der beiden Spiele gegen Aachen zu gewinnen. Jetzt stehen wir zwei Mal mit einem 0:1 da“, sagte Fortuna-Coach Matthias Mink, der Joshua Eze für Kevin Holzweiler in die Startelf beorderte. 

Schon nach 20 Minuten hätte die Fortuna vor 800 mitgereisten Fans führen können. Zunächst scheiterte Arnold Budimbu nach einem Zuspiel per Hacke von Stipe Batarilo an Aachens Keeper Marcel Johnen aus sechs Metern (18.). Zwei Minuten danach tankte sich Dominik Ernst auf der Torauslinie durch und wurde von hinten zu Fall gebracht. Ein Elfmeterpfiff wäre durchaus möglich gewesen. Aachen hingegen verteidigte robust und stand relativ tief im Heimspiel. Bei einer von mehreren Rudelbildungen in Abschnitt eins sah Jonas Scholz die zehnte gelbe Karte. Der Innenverteidiger fehlt nun beim Spiel bei RW Ahlen am nächsten Samstag. Ebenfalls gefährlich wurde ein Fernschuss von Adrian Stanilewicz, der tückisch für Johnen nochmal aufsetzte (27.).

Nur sieben Minuten nach der Pause führte Aachen plötzlich. Zunächst wehrte Andre Weis einen Schuss von Anas Bakhat noch ab, gegen den zweiten Versuch von Anton Heinz war er machtlos. Fortuna blieb aber spielbestimmend. Und nach Zuspiel von Justin Steinkötter musste Ernst eigentlich den Ausgleich erzielen. Der Rechtsverteidiger schoss freistehend flach am langen Pfosten vorbei (55.). Nach einer kurz ausgeführten Ecke hatte Batarilo auf einmal freie Bahn, seinen Schuss lenkte Johnen an den Pfosten (73.). Und auch Kevin Holzweiler hatte eine hundertprozentige Chance auf dem Fuß. Batarilo legte auf und der Joker schoss unbedrängt aus zwölf Metern Johnen den Ball in die Arme (80.).

Aachens Trainer Heiner Backhaus garnierte sein Fazit nach dem Abpfiff mit reichlich Pathos: „Wir haben heute gegen eine sehr, sehr gute Mannschaft gespielt. Fortuna war uns fußballerisch überlegen, sie waren schärfer in den Zweikämpfen und schneller im Kopf. Wir hatten über weite Teile des Spiels Glück. Wir haben es aber wieder mal geschafft unsere Mentalität gegen alles zu stellen, was auf uns eingeprasselt ist. Gemeinsam mit den Zuschauern entwickelten wir ein bombastisches Energiefeld. Wir werden bis zur letzten Patrone alles verballern, was wir im Tank haben. Wenn es rechnerisch durch ist, wollen wir auch noch das Pokalfinale gewinnen. Wenn du da unten auf dem Rasen stehst, diese Atmosphäre, das ist unbezahlbar, das werde ich mit ins Grab nehmen.“

Fortuna: Weis, Derbali (81. Langer), Scholz, Lanius, Ernst (81. Sukuta-Pasu), Batarilo, Stanilewicz, Eze (67. Holzweiler), Budimbu, Matter (53. Demaj), Steinkötter (67. Pires). 

Tor: 1:0 Heinz (52.). 

 

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