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Derbyfinale als abschließendes Saisonhighlight - Fortuna trifft am Samstag auf Viktoria

Zum Abschluss der Saison 2015/16 findet am Samstag im Bonner Sportpark Nord das Finale des Verbandspokal Mittelrhein statt. Zum siebten Mal wiederholt sich dabei in der jüngeren Vergangenheit das Kölner Derby zwischen Fortuna und Viktoria. Für beide geht es um nichts geringeres als den Pokalsieg, einen erfolgreichen Saisonabschluss, die Qualifikation für den DFB-Pokal und die Position als Nummer 2 der Stadt.

Für die Viktoria hat das Finale am Samstag entscheidenden Charakter für die Bewertung der Saison: Noch vor der Spielzeit von Konkurrenten und Experten als erster Aufstiegskandidat gehandelt, belegte die rechtsrheinische Viktoria zum Abschluss der Regionalliga West den dritten Tabellenplatz. Für die Ambitionen der Elf von Trainer Tomasz Kaczmarek jedoch zu wenig. Nachdem man unten den Trainer-Neuling in der vergangenen Saison eine beeindruckende Siegesserie startete und beinah noch einmal in den längst verlorenen Aufstiegskampf eingriff, träumte der Höhenberg von einem Möglichen Angriff auf die Regionalligameisterschaft. So holte man im Sommer Regionalliga-Größen wie Sven Kreyer, Michael Lejan, Tim Jerat und von Zweitligist Heidenheim Dennis Malura in den Sportpark. Trotzdem blieb der ganz große Wurf aus, weil die Sportfreunde Lotte wieder einmal eine herausragende Regionalligasaison auf den Rasen zauberten. So konnte die Viktoria nicht einen Spieltag als Tabellenführer beenden. Daran änderten auch die Wintertransfers von Fatih Candan und David Jansen nichts.

Qualität eines Drittligisten

Unbestritten verfügt der Kader der Viktoria über individuelle Qualität, die auf Regionalliga-Ebene wohl ihresgleichen sucht: Der Stamm der Mannschaft verfügt über Erfahrung aus der 1. und 2. Bundesliga. Ein Beispiel ist da Torhüter Nico Pellatz. Der ehemalige Pokalsieger mit Werder Bremen hütete in dieser Saison 35mal das Tor der Kölner und konnte dabei 17mal das Spielfeld mit weißer Weste verlassen. Mit dem Niederländer Jules Reimerik holte man im Sommer einen Spieler, der in der Offensive Mike Wunderlich entlasten sollte. Der Rechtsaußen stand bei allen 42 Pflichtspielen der Kölner auf dem Platz. Dabei gelangen dem Niederländer zehn Treffer und zehn Vorlagen. Zudem bringen es Markus Brenzska, Tim Jerat, Dennis Malura und Claus Costa zusammen auf 86 Bundesliga-Spiele, 181 Zweitligaspiele und 364 Drittligaspiele. Sollte das alles nicht ausreichend die Qualität der Viktoria darstellen, so ragt als I-Tüpfelchen noch Mike Wunderlich heraus. Der Viktoria-Ikone gelangen in 161 Spielen für die Rechtsrheinischen satte 137 Torbeteiligungen (97 Tore, 40 Vorlagen). Mit dem Sohn von Finanzvorstand Franz Wunderlich holte die Viktoria in der Regionalliga in 121 Spielen im Schnitt 1,8 Punkte.  

Kaczmarek zum Ende einer erfolgreichen Zeit mit Chance auf historisches

Trotzdem verpasste die Viktoria die Qualifikation für die Relegation zur 3. Liga und das obwohl man um dieses Ziel mit allen Mitteln kämpfte: Mit 81 gelben, sechs gelb-roten und drei roten Karten rangiert die Viktoria auf dem letzten Platz der Fairness Tabelle. Dieser Kampfeswillen zeigt sich auch darin, dass Viktoria Köln sich nach 24 Führungen nie ausgeruht hat und dadurch keines dieser Spiele verloren hat.
Trotzdem wird es für die fünfte Regionalliga-Saison einen neuen Kurs geben: Da Tomasz Kaczmarek und der Verein den auslaufenden Vertrag des Trainers nicht verlängern, weil der 31-Jährige den Fußballlehrer machen wird, übernimmt Marco Antwerpen ab Sommer den Job an der Seitenlinie. Der einstige Fortuna-Spieler ist dabei der neunte Viktoria-Trainer seit der Saison 2012/13. Dabei betonten die Rechtsrheinischen stets ihre Zufriedenheit mit Trainerneuling Kaczmarek. Schließlich sammelte der gebürtige Pole in 51 Regionalligaspielen 97 Punkte bei einem Schnitt von 1,9 Punkten pro Spiel. Außerdem gewann man letzte Saison den Bitburger-Pokal und setzte sich in dieser Saison in der 1. Runde des DFB-Pokals sensationell gegen Zweitligist Union Berlin durch. Kaczmarek und die Viktoria wissen also, wie Pokal funktioniert. Gewinnen die Rechtsrheinischen am Samstag das Finale gegen die Fortuna, wäre es der dritte Titelgewinn in Folge. Das schaffte in der Historie des Bitburger-Pokals erst ein andere Verein: Von 2008/09 bis 2010/11 gewann der TSV Germania Windeck den Pokal - wenn auch in der ersten Saison noch als FC Germania Dattenfeld. Die Viktoria und Kaczmarek könnten sich somit in die Geschichtsbücher eintragen. Es wäre es versöhnliches Ende der Saison des Regionalligisten.

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