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Aufsteiger auf der Suche nach furiosem Saisonstart - Fortuna Samstag beim SSV Jahn Regensburg

Samstag führt der Spielplan die Fortuna zum SSV Jahn Regensburg. Der Aufsteiger startete sensationell in die 3. Liga, ehe das Pokalwochenende zu einem Knick führte. Regensburg steht bislang für Spektakel in der Liga - Anfangs zu Gunsten, zuletzt aber auf Kosten der Oberpfälzer.

Aktuelle Lage:

Die Ausgangslage beim Jahn dürfte durchaus als knifflig bezeichnet werden. Vor einen Monat sah die Fußballwelt in Regensburg noch überragend aus: Mit Powerfußball sorgte man als Aufsteiger in der 3. Liga für Furore: Drei Siege und ein Remis - Als Tabellenführer verabschiedete sich der Jahn ins Pokalwochenende und das mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen. In den ersten vier Drittligaspielen verdiente man sich 10 Punkte mit einem mutigem Offensivfußball und laufintensivem Pressing. Mit dem Pokalspiel kam jedoch ein Bruch und das auf sehr bittere Art und Weise. Wie in den Drittligaspielen überzeugte die Elf von Heiko Herrlich auch gegen Hertha BSC mit Mut und viel Laufarbeit. Nach dem Tor von Nandzik schien es, als könnte ein weiterer Drittligist einen Coup gegen einen Bundesligisten landen. Es fehlten sieben Minuten, ehe Weiser Hertha in die Verlängerung brachte. Dass Regensburg schließlich im Elfmeterschießen ausschied, macht das Ganze umso tragischer. Eine Niederlage, den Jahn irgendwie aus der Bahn warf. Es folgte das direkt das Ausscheiden im Landespokal gegen einen Bezirksligisten. Zwar wurden ein paar Leistungsträger geschont. Dass man allerdings eine 2:0-Führung hergab, macht die Niederlage umso sensationeller. Von den bitteren Pokalpleiten scheint sich die Herrlich-Elf nicht erholt zu haben. In der Liga folgten zuletzt zwei Niederlagen gegen Aalen und Lotte. Besonders das 2:3 gegen die Sportfreunde, dürfte für den Kopf schwierig zu verarbeiten sein: Nach 2:0-Führung schenkte Regensburg im Tecklenburger Land in der Nachspielzeit noch etwas Zählbares her.

Vom Mittelfeld ins Abwehrzentrum:

Trainer Heiko Herrlich steht also vor der Herausforderung, den Negativlauf zu stoppen und das Lotte-Spiel schnell aus den Köpfen zu bekommen. Dass der Regensburger Aufstiegstrainer mit Herausforderungen aber umgehen kann, zeigte er zu Saisonbeginn: Damals fielen mit Kapitän Markus Palionis (Außenbandriss), Ali Odabas (Kreuzbandanriss) Thomas Paulus (Muskelfaserriss), Sebastian Nachreiner (Außenbandanriss) und Robin Urban (Rippenbruch) alle etamäßigen Innenverteidiger aus. Herrlich stellte kurzerhand mit Marvin Knoll und Sven Kopp zwei zentrale Mittelfeldspieler ins Abwehrzentrum. Der Plan ging auf: Im Verbund verteidigte Regensburg kompakt und aggressiv. Speziell über die laufstarken Pusch und Grüttner störte man als Verbund früh und machte so die Abwehrarbeit für die beiden gelernten Mittelfeldspieler leicht. Die können so ihre Stärke einbringen - das Aufbauspiel. Wohl auch deshalb ist Regensburg in der Offensive schwierig auszurechnen und brandgefährlich.

Jahn Regensburg - das heißt Spektakel:

Offensive ist dabei ein gutes Stichwort: Bislang steht der SSV Jahn Regensburg für Spektakel pur. Das beste Beispiel war das 2:3 am Samstag in Lotte. In den Drittliga-Spielen mit Regensburger Beteiligung fielen bislang insgesamt 20 Tore - Topwert der Liga. Ganz nebenbei hat der Jahn mit Großaspach den besten Sturm der Liga. Wenig überraschend war das 4:3 des Jahn in Großaspach am 2. Spieltag bislang das torreichste Spiel dieser noch jungen Saison. Dabei strahlt Regensburg über mehrere Personen Torgefahr aus. Hinter der alleinigen Spitze Grüttner bekleideten bislang Thommy, Pusch und George die offensive Dreierrheie. Alle vier konnten sich bereits in die Torschützenliste eintragen und sorgen mit hoher Laufbereitschaft für Unruhe beim Gegner. Vor allem Thommy und George entwickeln von Außen viel Torgefahr für die Franken.

Spieler im Fokus: Kolja Pusch

Der Mittelfeldstratege ist bei den Oberpfälzern das belebende Element im Zentrum und mitverantwortlich für den herausragenden Saisonstart des Jahn. Auf drei Scorerpunkte nach zwei Spielen und weiteren starken Leistungen in den Folgespielen, folgte jedoch der Rückschlag: Im Spiel gegen VfR Aalen musste er nach 40 Minuten mit einem Verdacht auf Muskelfaserriss ausgewechselt werden. Dieser stellte sich jedoch als harmlos heraus, sodass er im Spiel gegen Lotte wieder in der Startelf stand. Pusch ist für die Offensive der Regensburger ein belebendes Element: Mit seinem Passspiel und seiner Laufstärke gibt er den Takt vor. Zudem stellt sein linker Fuß stets eine Gefahr für das Tor: Am 1. Spieltag setzte Pusch so einen Freistoß mit links spektakulär in den Giebel.
Sein starker linker Fuß hat Pusch schon früh den Weg als Profi geebnet: Mit 12 Jahren wechselte er aus seiner Wuppertaler Heimat in die Jugend von Bayer Leverkusen, die er komplett durchlief. In dieser Zeit sorgte er in seiner U17-Saison für Aufsehen, als er ihm in 24 Spielen 20 Treffer und sechs Vorlagen gelangen. Die bronzene Fritz-Walter-Medaille gab es 2010 als Lohn seiner Leistungen. 
Nach dem Profidebut bei Bayer in der Euro-League gegen Metalist Charkiw, folgte 2013 der Wechsel zum Chemnitzer FC in die 3. Liga. Nach 20 Spiele ging es im Winter 2014 schließlich nach Regensburg. Seitdem spielt Pusch vornehmlich im offensiven Mittelfeld und war maßgeblich am direkten Wiederaufstieg des Jahn letzte Saison beteiligt.

Hinweis
Das Spiel der Fortuna am kommenden Samstag gegen Jahn Regensburg wird um 14 Uhr beim Bayrischen Rundfunk gestreamt. Mehr Infos unter:
www.br.de

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