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Aktuell nicht zu schlagen - Der SV Wehen Wiesbaden im Gegnercheck

Am kommenden Samstag empfängt die Fortuna im nächsten Spitzenspiel den SV Wehen Wiesbaden im Südstadion. Dabei kommt auf die Kölner ein Gegner zu, der eine perfekte Balance zwischen Offensive und Defensive besitzt. Zudem steht mit Manuel Schäffler einer der gefährlichsten Stürmer der Liga im Wiesbadener-Kader. Alles zum kommenden Spiel erfahrt ihr hier.

Aktuelle Lage

Wiesbaden träumt vom großen Wurf - dem Aufstieg in die 2. Bundesliga. Aktuell stehen die Hessen mit 44 Punkten auf dem 3. Platz, aber die Konkurrenz sitzt ihnen dicht im Nacken. Hansa Rostock hat nur einen Punkt weniger und der Karlsruher SC drei. Rostock hat jedoch noch ein Nachholspiel und kann am SVWW dadurch vorbei ziehen. Schuld daran sind die letzten beiden Spieltage und die schlechte Phase kurz vor der Winterpause. Hier musste man zwei Niederlagen in Folge hinnehmen. Zudem fing man sich in Jena vier Tore, gegen einen in Unterzahl spielenden Gegner. Die jetzigen beiden Spiele ohne Sieg sind dagegen nicht ganz so negativ zu betrachten. Gegen den KSC sah Mockenhaupt vor zwei Wochen früh in der Partie eine rote Karte. Somit fehlt er auch im Spiel gegen die Fortuna. Wehen Wiesbaden lieferte jedoch eine Energieleistung ab, konnte schließlich doch noch einen Punkt gegen die Badener erkämpfen und den KSC auf Abstand halten. Gegen den SV Werder Bremen II lief man am letzten Wochenende bis zur 88. Minute sogar einem 0:2-Rückstand hinterher. Zwei späte Tore sicherten das Unentschieden und sorgten dafür, dass der SVWW im Jahr 2018 noch ohne Niederlage ist. Dennoch sind zwei Punkte gegen die Zweitbesetzung von Werder zu wenig für das mögliche Ziel Aufstieg in die 2. Bundesliga. Ein Ziel, bei dem auch Robert Andrich noch helfen möchte. Die Hessen wollten ihn unbedingt halten, aber in der nächsten Spielzeit schnürt der Mittelfeldakteur seine Fußballschuhe für den 1. FC Heidenheim. Damit hat Wehen Wiesbaden eine wichtige Stütze im zentralen Mittelfeld verloren. Es könnte allerdings sein, dass sie ihn in der nächsten Saison gegen ihn spielen müssen! Denn der SVWW ist seit dem 17. Spieltag durchgehend auf dem 3. Tabellenplatz platziert und möchte diesen auch noch nach dem letzten Spieltag inne haben.
Neben der Liga läuft es allerdings auch im Landespokal gut für den SVWW. Im April treffen sie im Halbfinale auf den TSV Steinach. Zuvor wurden bereits Bayern Alzenau und der FSV Frankfurt besiegt. Gegen den letztjährigen Absteiger aus der 3. Liga konnte man mit 3:0 gewinnen.

Defensive Stabilität

In den letzten beiden Spielen musste der SVWW drei Gegentore hinnehmen. Für die Hessen ist dies ungewöhnlich, da sie eine der besten Defensiven der Liga besitzen. In den bisherigen 24 Spielen fielen nur 21 Tore gegen sie. Nur der Karlsruher SC hat eine stabilere Abwehr. Bereits zehn Spiele beendete Wiesbaden ohne einen Gegentreffer, unter anderem auch gegen den 1. FC Magdeburg. Mit Ruprecht und Mockenhaupt verfügt die Elf von Rüdiger Rehm über eine robuste Innenverteidigung. Dahinter steht mit Kolke einer der besten Torhüter der Liga zwischen den Pfosten: Der 27-Jährige hat bereits 160 Drittliga-Einsätze auf dem Konto - in 59 Spielen hielt er seinen Kasten sauber und steht damit in der Drittligahistorie nur hinter Robert Wulnikoswki (88 zu-Null Spiele).
In der zweiten Hälfte zeigt sich die eigentlich sehr stabile Abwehr der Hessen ein klein wenig anfälliger. 13 Tore konnten in den zweiten 45 Minuten schon gegen sie erzielt werden. In der ersten Hälfte mussten sie allerdings gerade einmal acht Tore gegen sich akzeptieren. Nur der Spitzenreiter aus Paderborn ist in dieser Phase noch stabiler. Eben jener Spitzenreiter hat die Defensivstärke der Hessen am eigenen Leib erfahren: Nur ein Tor gelang den Paderbornern gegen Wiesbaden, während man vier hinnehmen musste - 4:1 gewann der SVWW gegen den SC Paderborn. Gegen keinen anderen Verein musste der Tabellenerste in der Liga eine höhere Niederlage schlucken.

Von überall gefährlich

Wehen Wiesbaden ist nicht somit nur defensiv stark, sondern auch offensiv gefährlich: 49 Tore konnten sie bereits schießen! Dieser Wert wird wieder nur von einer anderen Mannschaft übertroffen. Wieder einmal liegt der SVWW einen Platz hinter dem Spitzenreiter aus Paderborn. Oftmals gewinnen die Hessen ihre Spiele hoch: Bereits acht Mal konnten sie drei oder mehr Tore in einem Ligaspiel erzielen. Dabei zeigen sie sich in der Fremde fast genauso gefährlich wie in der heimischen BRITA-Arena: Sieben Spiele gewannen sie im eigenen Stadion, auf fremden Plätzen nur eins weniger! Spiele mit der Beteiligung von Wehen Wiesbaden enden so gut wie nie ohne Tore: In fünf Partien konnte der SVWW nicht treffen und nur ein einziges Spiel endete bislang in einem torlosen Remis.
Wehen Wiesbaden spielt Power-Fussball und scheut dabei auch nicht das Risiko: Nach einer eigenen Führung gab es noch nie ein Unentschieden in dieser Saison. Entweder konnte der SVWW das Spiel nach eigener Führung noch gewinnen oder es ging nach dem Ausgleichstreffer schief und das Spiel musste verloren gegeben werden. Mit Schäffler und Andrist hat man vorne zwei echte Waffen: Stürmer Schäffler ist mit seiner Präsenz einer der offensiven Fixpunkte und spielt seine torgefährlischte Saison in der 3. Liga: Der 29-Jährige kommt auf 20 Torbeteiligungen und steht jetzt schon bei 13 Toren. Neben Schäffler strahlt aber auch Rechtsaußen Andrist Torgefahr aus. Mit seinem Tempo und seinem Zug zum Tor war er bereits zehnmal erfolgreich.
Für Tore ist in Wiesbaden aber nicht nur der Sturm um Schäffler und Co. verantwortlich: Elf Tore gehen bereits auf das Konto eines nominellen Abwehrspielers - Topwert der Liga. Allein die Innenverteidiger Ruprecht (5) und Mockenhaupt (3) kommen auf acht Tore.

Spieler im Fokus: Manuel Schäffler

Es ist nicht verwunderlich, dass aus Wiesbaden auch der Spieler kommt, der mit die meisten Tore in der Liga erzielt hat. Nur der Unterhachinger Stürmer Stephan Hain konnte mehr Tore erzielen als die 13 von Schäffler. Seit Rüdiger Rehm Trainer in Wiesbaden ist, ist Schäffler regelrecht explodiert: Die letzte Saison war mit 14 Treffern seine torgefährlichste in der 3. Liga - elf Tore erzielte der Stürmer, nachdem Rehm das Traineramt übernahm. Diese Saison dürfte Schäffler seinen eigenen Torrekord in der 3. Liga noch einmal nach oben schrauben. Dazu konnte er auch schon sieben Assists sammeln! Aktuell steckt der Torjäger allerdings in einer kleinen Trefferkrise. Zwar konnte er gegen den SV Werder Bremen II treffen, es war jedoch erst das zweite Tor in den letzten zehn Spielen. Am Anfang der Saison traf er noch regelmäßiger. Gegen Würzburg und Münster konnte er in zwei aufeinander folgenden Spielen sogar fünf Mal treffen! Mit Simon Brandstetter hat Schäffler seit dem Winter einen zweiten torgefährlichen Stürmer neben sich. Der Wert des 29-Jährigen dürfte ungeachtet der Torausbeute für Rehm aber weiter hoch sein. Schäffler strahlt viel Präsenz in der Offensive aus, ist ständiger Unruheherd und zudem fleißig in der Arbeit gegen den Ball. Seine Leistungen machen ihn wohl zu einem Führungsspieler bei den Hessen.
Seine Karriere begann Schäffler in Süddeutschland beim TSV 1860 München. In der Saison 2008/09 konnte er sich bei den Profis durchsetzen und kam am Ende der Saison auf 32 Einsätze. Über Duisburg und Ingolstadt führte ihn sein Weg schließlich 2013 nach Kiel. Mit den Norddeutschen erreichte er die Relegation zur zweiten Bundesliga, scheiterte dort aber in letzter Sekunde gegen seinen Jugendverein 1860 München. 2016 folgte schließlich der Wechsel zum SV Wehen Wiesbaden. Insgesamt kommt Schäffler auf 144 Einsätze in der 3. Liga und bereits 119 Spiele in der 2. Bundesliga. Vielleicht kommen da im nächsten Jahr noch ein paar dazu.

Duelle der jüngeren Geschichte

Das erste Aufeinandertreffen der beiden Vereine liegt gerade einmal vier Jahre zurück. Nach dem Aufstieg der Fortuna kam es zum ersten Mal zu einer Partie zwischen den beiden Mannschaften. Die Fortuna konnte sich mit einem 1:0 in Wiesbaden durchsetzen. Es ist der bislang einzige Sieg im Stadion des SVWW. In den darauf folgenden vier Spielen wechselten sich die Mannschaften immer mit den Siegen ab, wobei stets das Heimteam gewann. Aus den letzten beiden Partien ging jedoch kein Team als kein Sieger hervor. Im Südstadion ist die Fortuna in der 3. Liga gegen den SV Wehen Wiesbaden somit noch ungeschlagen.

Fanhinweise

Anpfiff am kommenden Samstag ist um 14 Uhr. Das Südstadion öffnet um 13:00 Uhr. Wer sich vorab Tickets für das Spiel sichern will, kann die bekannten Vorverkaufs­stellennutzen. Die Vorverkaufs­stellen der Fortuna findet ihr hier. Online können Karten hier gekauft werden.

Der Parkplatz am Südstadion ist gesperrt. Es wird daher empfohlen, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Wer mit der KVB anreist, sollte an der Haltestelle Pohligstraße aussteigen. Wer mit einem Auto kommt, kann auf dem naheliegenden Großmarkt parken, der ausgeschildert ist. Eine Anfahrtsskizze gibt es hier.
Rücksäcke und Taschen dürfen nicht mit ins Stadion und sollten vorsorglich zu Hause gelassen werden.
Wer es am Samstag nicht ins Südstadion schafft, der kann das Spiel live bei Telekom Sport, im WDR oder unserem Liveticker verfolgen, der wie immer ab 13:15 Uhr für euch zur Verfügung steht. Auch das Fanradio wird das Spiel übertragen.

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Fortuna Köln
Wuppertaler SV
Köln, Südstadion