Siegen und der verflixte Sieben: Fortuna reist zum ambitionierten Neuling
„Bei den Siegenern hat sich die Art und Weise wie sie spielen schon etwas verändert, personell nicht wirklich. In der frühen Phase der Saison, in der sie gefühlt alles gewonnen haben, waren alle Friede, Freude, Eierkuchen. Die Regionalliga ist aber ein weiterer Schritt in der Entwicklung. Das dann das eine oder andere Spiel nicht erfolgreich gestaltet werden kann, ist selbsterklärend. Diese Phase haben sie jetzt einhergehend mit dem Trainerwechsel überstanden. Siegen hat eine sehr erfahrene Mannschaft, das zeigt die auch die Altersstruktur. Sie haben eine hohe individuelle Qualität. Es wird sicherlich ein Top-Spiel unter wahrscheinlich erschwerten Bedingungen, was die Platzverhältnisse angeht“, sagt Trainer Matthias Mink.
Neben dem Langzeitverletzten Suheyel Najar muss die Fortuna auch auf David Al-Azzawe verzichten. Der Innenverteidiger, der bis dato in allen 15 Meisterschaftsspielen in der Startelf stand und insgesamt nur 16 Minuten verpasste, fehlt aufgrund seiner fünften gelben Karte. Mit Seymour Fünger ist ein adäquater Ersatz vorhanden. „Seymour hatte bislang keine leichte Vorrunde, er war zwischendurch aber auch angeschlagen beziehungsweise verletzt. Trotzdem gilt es jetzt für ihn Leistung zu zeigen und zu bringen, für die Mannschaft da zu sein. Das hat er im Pokalspiel am Dienstagabend in Brand bereits gut gemacht. Er kann sich jetzt für weitere Aufgaben empfehlen. Er muss bereit sein“, sagt Trainer Matthias Mink.
Der verflixte Sieben beendete eine imposante Serie. Über ein Jahr und 39 Ligaspiele lang waren die Siegener ungeschlagen. Der Spieler von Rot-Weiß Oberhausen mit dem Vornamen Phil stoppte Mitte Oktober die Erfolgsserie des Aufsteigers. Zuvor hatten bereits vier Unentschieden in Folge den Sportfreunden die Tabellenspitze gekostet. Auf die 0:1-Heimniederlage gegen RWO folgte die zweite Saisonniederlage beim FC Gütersloh (2:3). Und nach sechs sieglosen Spielen zogen die Sportfreunde die Reißleine. Aufstiegstrainer Thorsten Nehrbauer musste für viele Außenstehende durchaus überraschend seinen Stuhl räumen.
Boris Schommers, der frühere Coach des MSV Duisburg und des 1. FC Düren, rückte auf die Kommandobrücke. Der 46-Jährige soll laut Matthias Georg beim ehemaligen Zweitligisten für spielerische Fortschritte sorgen. Denn der Geschäftsführer macht keinen Hehl daraus, dass er mit dem Liga-Novizen gerne weiterhin im Aufstiegsrennen mitmischen möchte. Das Debüt glückte: Im Duell der beiden Teams mit einer Negativserie siegte Siegen mit 3:1 gegen Fortuna Düsseldorf II. Es folgte ein 1:1 im Duell der Aufsteiger. Sowohl Bonn als auch Siegen verwandelten jeweils einen Elfmeter.
Für die Sportfreunde traf ein alter Bekannter in der Kölner Südstadt. Für Dustin Willms war es bereits der achte Saisontreffer. Neben dem Rechtsaußen sind die hängende Spitze Cagatay Kader (sechs Tore, drei Assist) und Mittelstürmer Arif Güclu (fünf Tore), der allerdings aufgrund eines Außenbandrisses ausfällt, offensiv auffällig. Die beste Vorarbeit beim Tabellensechsten leisten der linke Verteidiger David Kammerbauer (sechs Assist) und Linksaußen Derrick Kyere (fünf Assist).