Rummel statt Jahrmarkt: Fortuna unter Flutlicht in Bonn
„Ich habe Bonn zu Hause gegen Gütersloh live gesehen, da waren sie die bessere Mannschaft. Die Spiele, die sie verloren haben, waren bis auf die Partie gegen Mönchengladbach alle sehr eng. Wir sind gewarnt. Es ist eine eingespielte Mannschaft und sie haben schon auch Mittel, einem weh zu tun. Lucas Cueto mit seiner Geschwindigkeit. Serhat Koruk ist ein Torjäger. Es ist ein Derby unter Flutlicht, ein enger Platz, ich denke, es wird von Seiten der Bonner auch ein hitziges Spiel“, sagt Trainer Matthias Mink.
Mit dem ehemaligen Duisburger Jonas Michelbrink und den vom FC ausgeliehenen Kian Hekmat hat die Fortuna am Deadline Day den Kader nochmal um zwei Spieler ergänzt. „Beide sind offensiv ausgerichtete Mittelfeldspieler, Achter, Zehner. Wir wollten nach dem Ausfall von Su Najar auf diesen Positionen noch etwas machen. Beide tun uns gut, das sieht man schon im Trainingsbetrieb. Gleichzeitig müssen beide noch in den Rhythmus kommen und die nötige Fitness kriegen. Die Zeit geben wir ihnen, aber wir brauchen sie auch und das wahrscheinlich schon morgen“, sagt Trainer Matthias Mink zu dem neuen Duo. Denn Georg Strauch, Robin Afamefuna und Seymour Fünger werden in Bonn nicht im Kader stehen.
Nach drei Jahren Abstinenz ist der Bonner SC zurück in der Regionalliga West. Der Start war verheißungsvoll. Nach der souveränen Rückkehr in die vierthöchste Liga siegte die Elf von Trainer Sascha Glatzel zum Auftakt mit 4:1 beim Mitaufsteiger VfL Bochum U21. Serhat Koruk, Adis Omerbasic, Markus Wipperfürth und Jonas Berg ballerten den BSC gleich an die Tabellenspitze.
Trotz des Aufstiegs wurde der Kader umgebaut. Elf Abgängen stehen zwölf Neuzugänge gegenüber. Roman Doulashi (Roda JC U21), Tobias Peitz (FSV Frankfurt), Clinton Williams-Emmanuel (FC Pesch), Marzouk Kotya-Fofana (Blau-Weiß Königsdorf), Matteo Gödtner (1. FC Köln U19) sowie die vereinslosen Spieler Julijan Popovic, Petar Lela und Yannik Schlößer waren bereits am ersten Spieltag an Bord. Mit dem Ex-Dürener Marcel Damaschek und Lucas Cueto legten die Bonner später nach. Am Deadline Day gab es einen weiteren Zugang und zwei Abgänge. Der Regionalligist sicherte sich die Dienste des 19-jährigen Torhüters Luca Schmidt aus der U21 des niederländischen Zweitligisten Roda Kerkrade. Torhüter Jens Fikisi kehrte zum Siegburger SV zurück und Angreifer Hendrik Strobl löste aufgrund beruflicher Veränderung seinen Vertrag auf.
Der Königstransfer ist wohl Cueto. Der 29-jährige Flügelspieler lief 21-mal in der Schweizer Super League für den FC St. Gallen auf, er absolvierte 41 Zweitliga-Spiele für den Karlsruher SC und stand in 111 Drittliga-Partien für Dynamo Dresden, Preußen Münster und zuletzt Viktoria Köln auf dem Platz.: „Mit Lucas Cueto ist uns ein absoluter Top-Transfer gelungen. Er hatte mehrere höherklassige Anfragen und hätte bei jedem Spitzen-Klub der Regionalliga unterschreiben können. Er hat im Profifußball viel erlebt und wird mit seiner positiven Art eine Führungsrolle übernehmen", sagt Sportdirektor Daniel Zillken.
Trotz teilweiser guter Auftritte wie gegen den FC Gütersloh folgten für Bonn dann aber vier Niederlagen in Folge gegen Mönchengladbach U23 (0:4), bei RW Oberhausen (1:3), gegen den FC Gütersloh (2:3) und bei Fortuna Düsseldorf U23 (0:2) und der damit verbundene Absturz auf einen Abstiegsplatz. Und ebenso die schnelle Trennung von Aufstiegscoach Sascha Glatzel bereits nach dem fünften Spieltag trotz des schweren Auftaktprogramms.
Der neue Mann spielte dabei gleich gegen seinen letzten Verein und holte dank eines Traumtores von Tobias Peitz zumindest einen Punkt beim 1:1 z Hause gegen den 1. FC Bocholt. Björn Mehnert soll es nun richten. Der 49-Jährige ist Inhaber der UEFA Pro-Lizenz. Zuvor war er unter anderem beim Wuppertaler SV, Rot Weiß Ahlen sowie dem SC Wiedenbrück tätig.