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Georg Strauch im Interview: „Für uns ist alles möglich"

Georg Strauch (l.) mit FC-Spieler Linton Maina.

Nach elf Jahren beim FC wechselte Georg Strauch zu Beginn der Saison in die Kölner Südstadt. Bei der Fortuna hat sich der 24-Jährige schnell akklimatisiert. In 13 Partien stand der gebürtige Bonner achtmal in der Startelf. Zwischendurch wurde er von einer Bänderverletzung ausgebremst. Wir haben ihn nach seiner Rolle im Team, nach den Chancen auf den Aufstieg und seiner weiteren beruflichen Zukunft befragt.

Wie schätzt du aktuell die Chancen der Fortuna auf den Aufstieg ein? 

„Ich denke, das für uns alles möglich ist. Am Ende haben wir es mit unserer Leistung selbst in der Hand. Wenn wir diese abrufen, können wir jeden Gegner schlagen. Das hat auch in den bisherigen Spielen gesehen, dass wir uns vor keinem Gegner verstecken müssen. Wir waren immer mindestens auf Augenhöhe. Letztlich können wir uns nur selbst schlagen. Die Mannschaft ist sehr gut. Natürlich spielen auch Faktoren wie Verletzungen, Krankheiten oder Spielglück noch eine Rolle. Wir sind alle ambitioniert und werden alles dafür geben, dass wir jeden Spieltag drei Punkte holen.“

Wo siehst du die Kontrahenten, wer hat dich beeindruckt?

„Ich habe nicht alle Spiele absolviert. Aber Schalke hatte eine richtig gute Spielanlage, sie hatten gute Fußballer dabei, die den Ball haben laufen lassen. Dabei haben sie trotzdem eine gute Körperlichkeit an den Tag gelegt. Zudem standen sie defensiv ordentlich. Sie haben viel investiert. Für mich war das bisher der stärkte Gegner. Gegen Bocholt hatten wir ein sehr intensives und ausgeglichenes Spiel. Hintenraus haben wir verdient noch einen Punkt geholt. Wir spielen noch gegen Siegen, die werden nicht schlecht sein. Dortmund war auch gut, ich würde Schalke tendenziell einen Tick stärker einschätzen. In Gütersloh war ich leider nicht dabei, das kann ich nicht beurteilen.“

Wo liegen aus deiner Sicht die Unterschiede zwischen der Fortuna und den zahlreichen U-Mannschaften in der Regionalliga West?

„Die Spieler der Fortuna sind ein Stück weit erfahrener und abgezockter. Die Entscheidungsfindung ist ein bisschen reifer, gerade in punkto individueller Fehler. Jeder weiß einfach einen Tick besser, was er zu tun hat auf dem Platz. Da liegen die größten Unterschiede.“  

Du hast in dieser Saison bereits als rechter Verteidiger aber auch im defensiven Mittelfeld gespielt. Wie verschieden sind diese Aufgaben, was spielst du lieber?

„Die beiden Positionen unterscheiden sich im Hinblick auf die Laufbelastung. Als defensiver Mittelfeldspieler läufst du eher mehr, aber dafür in einem Tempo. Als Rechtsverteidiger hast du öfter die sich wiederholenden Sprints. Da wirst du in einer anderen Form gefordert. Als Rechtsverteidiger hast du mehr Offensivdrang, du kannst dich mit Flankenläufen positionieren. Als Sechser bist du als Organisator gefragt, du musst die Mannschaft zusammenhalten. In dieser Rolle bist du mehr der Stratege. Ich habe gerne den Ball. Wenn der Gegner die Mitte schließt, bin ich auch sehr gerne Außenverteidiger mit Tempodribblings. Grundsätzlich bin ich aber auch gerne für den Spielaufbau zuständig und kurbele das Spiel mit an. Ich definiere mich viel über Balleroberung, was du auf beiden Positionen gut gebrauchen kannst.“  

Du hast bereits während der Zeit beim FC dein Bachelor-Studium in VWL abgeschlossen. Wie planst du beruflich deine weitere Zukunft?

„Ich habe mich jetzt an der Universität in Köln für den Master in VWL eingeschrieben. In diesem Monat habe ich angefangen. So langsam bin ich wieder gefordert zu lernen. Hoffentlich werde ich am Ende des Semesters meine Klausuren schreiben und bestehen. Im nächsten Jahr würde ich dann gerne im Wintersemester in den BWL-Master wechseln. Das war mir jetzt leider verwehrt, weil ich die Anforderungen nicht erfüllen konnte. Ich hoffe, dass ich das dann nachholen kann. Was danach kommt und wohin es auch mit dem Fußball geht, das wird man sehen.“

 

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