Fortuna will Herbstmeisterschaft vergolden: Flutlichtduell gegen den Wuppertaler SV
„Inoffiziell bedeutet der Titel was, offiziell bedeutet er wenig. Dafür können wir uns nichts kaufen. Trotzdem sorgt das für Selbstbewusstsein und eine breite Brust. Das beeinflusst unsere tägliche Arbeit nicht, aber es ist eine schöne Momentaufnahme“, sagt Trainer Matthias Mink zur Herbstmeisterschaft. Mit nur 15 Gegentoren in 17 Partien war die Fortuna die beste Elf der Hinserie.
Torwart Lennart Winkler hatte daran keinen geringen Anteil, denn immerhin spielte der 22-Jährige achtmal zu Null. „Seine Entwicklung ist erwartbar positiv. Er ist ein Faktor für die Stabilität und im defensiven Verbund. Aber, das ist immer auch ein Produkt der Mannschaft, die das insgesamt sehr gut macht, die defensiv gut arbeitet und in Phasen auch das notwendige Glück hat. Für ihn und sein Torwartspiel ist das ein schöner Nebeneffekt“, sagt Matthias Mink.
Beim WSV ähnelt die bisherige Saison einer Berg- und Talfahrt. Nach verpatztem Saisonstart mit nur vier Punkten aus den ersten sechs Partien, unter anderem eine 0:2-Heimniederlage gegen die Fortuna am ersten Spieltag, ging es konstant aufwärts mit zehn Punkten aus fünf Begegnungen. Doch zuletzt kam der Motor wieder ins Stottern. Sechs sieglose Spiele bedeuten aktuell Rang 15 in der Regionalliga West. Ein möglicher Abstiegsplatz. Hinzu kam das enttäuschende Viertelfinal-Aus im Landespokal beim Oberligisten FC Büderich (0:1) in letzter Minute, das einen Teil der Anhänger stark verärgerte und in unschönen Ausschreitungen nach dem Abpfiff mündete.
Das saisonale Auf und Ab ist erklärbar. Trainer Sebastian Tyrala stand vor Saisonbeginn mit einer komplett umgekrempelten Elf vor einer Herausforderung. Mittlerweile ist Schmalhans Küchenmeister bei den Bergischen. Der Löwe brüllt deutlich leiser als noch zu Zeiten von Mäzen Friedhelm Runge. Der Neuaufbau wird zudem erschwert durch permanentes Verletzungspech. Derzeit fallen Henry Mertsch, Alwin Weber, Vincent Schaub, Semir Saric und Muhammed Bejdic aus. Zu allem Überfluss sah Abwehrspieler Dominic Duncan im Kellerduell gegen Düsseldorf kurz vor Schluss die Rote Karte und Mittelfeldspieler Jeff-Denis Fehr zuletzt beim Bonner SC (1:1) die Ampelkarte.
Dass Wuppertal grundsätzlich konkurrenzfähig ist, bewies das Team beispielsweise gegen die beiden Spitzenmannschaften FC Schalke 04 U23 (0:1) und RW Oberhausen (2:3) als Gegentreffer in der Nachspielzeit sicher geglaubte Punktgewinne kosteten. Laut dem sportlichen Leiter Gaetano Manno ist und bleibt der Klassenerhalt das vorrangige Ziel.
Insbesondere auswärts hat der WSV bis dato überzeugen können. Die Bilanz ist ausgeglichen (3/3/3). Zwölf der 17 Punkte wurden in der Fremde erspielt. Mit den Siegen bei den deutlich höher eingeschätzten Sportfreunden aus Lotte (2:1) und dem 1. FC Bocholt (3:1) setzte der WSV zwei dicke Ausrufezeichen. Für die meiste Torgefahr sorgen der Japaner Daiki Kamo (vier Tore, zwei Assist), Rechtsaußen Amin Bouzraa (vier Tore, ein Assist) sowie der zentrale Mittelfeldspieler Celal Aydogan (drei Tore, vier Assist).
„Wir haben im Sommer im Stadion am Zoo ja schon mal gegen sie gespielt und wissen deswegen auch um ihre Qualitäten im Umschaltspiel. Sie haben extreme Geschwindigkeit. Der WSV hat ein Team, das sehr leidenschaftlich Fußball spielt und auch sehr laufintensiv arbeitet. Selbstredend wollen wir aber das erste Rückrundenspiel, gerade an einem Freitagabend unter Flutlicht zu Hause gewinnen“, sagt Matthias Mink.