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Dominik macht Ernst: Kapitän führt Fortuna zum 1:0 beim KFC

Marvin Mika, Seymour Fünger und Max Fischer (v.l.) freuen sich nach dem Abpfiff über den Sieg in Uerdingen.

Die Fortuna ist dem Tabellenführer der Regionalliga West am Samstag ordentlich auf die Pelle gerückt. Mit 1:0 gewann die Mannschaft von Trainer Matthias Mink vor 2.331 Zuschauern in der Grotenburg beim KFC Uerdingen und ist nun punktgleich mit dem MSV Duisburg, der am Sonntag noch beim Wuppertaler SV ran muss.

Der Trainer hatte in Krefeld seine Startaufstellung auf zwei Positionen geändert. Adrian Stanilewicz kehrte nach seiner Matchstrafe zurück in die erste Elf. Auch Julius Biada begann mal wieder. Henri Matter nahm auf der Bank Platz. Innenverteidiger Barne Pernot fehlte erkrankt im Kader. Hendrik Mittelstädt hatte seine Verletzung auskuriert, der Stürmer saß aber auch zunächst draußen.

Die erste Chance des Spiels hatte Arnold Budimbu, der nach Schuss von Stipe Batarilo und einer Abwehr von Keeper Ron Meyer frei am langen Pfosten den Ball nicht richtig traf (4.). Nach 26 Minuten spitzelte Max Fischer Jeff-Denis Fehr den Ball vom Fuß. Fehr fiel wie von der Axt gefällt. Eine Schwalbe machte noch keinen Elfer. 

Dann überstrapazierte Joshua Eze beinahe sein Spielglück. Zunächst bekam er Gelb nach einem Laufduell mit Fehr an der Seitenlinie (29.). Kurz danach traf er Fehr von hinten an der Ferse. Der stolperte. Dunkel Gelb-Rot. Wütende Proteste der Uerdinger. Ezes Arbeitstag wurde dann vom Trainer nach 41 Minuten beendet. Der Wechsel hatte Umstellungen zur Folge. Mittelstädt kam und ging vorne rein. Mika wechselte auf den Flügel. Budimbu rückte auf die Sechs.

„Wir waren die ersten 20 Minuten feldüberlegen, haben den Gegner unter Druck gesetzt und uns Chancen erspielt, aber wenn du dich dann nicht belohnst, gibt es Momente, in denen auch das Publikum die Uerdinger Mannschaft pusht. Da hatten wir maßgeblichen Anteil dran, wir waren fehlerbehaftet, insbesondere Joshua Eze hat das eine oder andere Foul gezogen. Nach einer Energieleistung von Dodo Ernst machen wir in der Phase auch verdient das 1:0. Dann musst du das zweite Tor erzielen. Uerdingen hat es über Zweikampführung und Intensität versucht, Chancen zu kreieren. Wir haben nicht bahnbrechend viel zugelassen. Aber, es kann immer mal einer durchrutschen. Ich würde das 1:0 heute unter der Kategorie Arbeitssieg verbuchen. Mit Gelassenheit und Ruhe können wir jetzt in die Länderspielpause gehen“, sagte Matthias Mink später. 

Für die entscheidende Szene sorgte Dominik Ernst acht Minuten nach der Pause. Erst ein Ballgewinn, dann zündete der Kapitän den Turbo, er vernaschte vier Abwehrspieler und nach seinem langen Sprint hatte er noch die Ruhe den Ball flach in die lange Ecke zum 0:1 zu versenken. Ein Teufelskerl! „Die Jungs ziehen mich immer auf, seitdem ich mich jetzt ein bisschen besser ernähre, sagen sie, ich wäre im Alter noch dynamischer geworden. Ich habe die Gunst der Stunde genutzt: Nach dem Ballgewinn dachte ich mir, ich gehe jetzt einfach durch, weil ich wusste, dass die Innenverteidiger nicht die Schnellsten sind, und dann musste ich den erstmal so eiskalt machen. Das hat aber gut funktioniert, ich bin froh, dass ich helfen konnte“, sagte Ernst lachend nach seinem Husarenstreich.

Für eine ruhige halbe Stunde hintenraus hätte Batarilo sorgen können. Nach Foul des Ex-Kölners Angelo Langer an Mika gab es Strafstoß, den Meyer aber abwehrte (55.). Statt des 2:0 wurde bis zum Ende um das 1:0 gezittert. Zumal auch Batarilo, Mitttelstädt, Mika und die Joker Henri Matter sowie Danny Breitfelder die Konter teilweise kläglich vergaben. „Ich war erleichtert, dass wir gut aus der Pause gekommen sind, das war nicht immer so. Wir hätten 2:0 führen müssen, wir haben 90 Minuten hart gearbeitet. Einen kleinen Vorwurf muss ich der Mannschaft machen, bei so vielen Konterchancen müssen wir den Deckel draufmachen. Wenn am Ende einer reinflutscht, dann stehen wir alle mit hängenden Köpfen da. Dem war aber nicht so. Ich bin überglücklich, wir haben gewonnen und ich bin mir sicher, dass wir jetzt auch bis zum Winter oben dranbleiben“, sagte Dominik Ernst. 

Die Uerdinger fighteten bis in die fünfminütige Nachspielzeit um jeden Grashalm. Die größte Chance hatte Hamadi Al Ghaddioui auf dem Fuß, aber der Sturmtank des KFC schoss Felix Buer aus kurzer Distanz an (87.). „Wir haben gegen eine Mannschaft aus dem obersten Regal der Regionalliga West gespielt. Die Leidenschaft, der Wille, der Support der Fans hat uns ab der 25. Minute getragen, dann wurden wir mutiger. In der zweiten Halbzeit habe ich keinen Unterschied zwischen beiden Teams gesehen, trotz der Tabellenstände. Das macht eine Spitzenmannschaft aus, dass sie unseren Fehler eiskalt bestraft haben. Wir hätten einen Punkt verdient, eventuell sogar einen glücklichen Sieg“, sagte Uerdingens Coach Rene Lewejohann. 

Fortuna: Buer, Ernst, Fünger, Fischer, Afamefuna, Batarilo (89. Breitfelder), Eze (41. Mittelstädt), Biada (74. Sarpei), Stanilewicz, Budimbu, Mika (74.Matter). 

Tor: 0:1 Ernst (53.).

Zuschauer: 2.331.

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