Bornemann bricht Bann: Joker trifft in der Nachspielzeit zum 2:2
„Ich habe das Ergebnis zur Pause nicht als gerecht empfunden, schon da haben wir Gefährlichkeit in der Box ausgestrahlt. Bei dem zweiten Tor hat man die individuelle Qualität der Dortmunder gesehen, da waren wir immer einen Schritt zu spät. In der zweiten Halbzeit hatten wir sehr viele Abschlussmöglichkeiten. Hintenraus war der Punkt sicher glücklich, aber das 2:2 war total verdient. Wenn man sieht, wie die Mannschaft gejubelt hat, kann man erahnen, wie wichtig das Tor war. Alle haben Timo das Tor gegönnt. Es ist eindrucksvoll, wie sich die Mannschaft immer wieder gegen Widerstände stemmt. Von der Art wie das Remis zustande kam, war es ein Erfolgserlebnis“, sagte Matthias Mink.
Die Fortuna startete mit derselben Elf wie beim 4:0-Erfolg in Rödinghausen in die Partie. Bei Dortmund liefen unter anderem die Profis Filippo Mane und Almugera Kabar auf. Der italienische U21-Nationalspieler Mane gab bereits am ersten Spieltag sein Bundesliga-Debüt beim 3:3 bei St. Pauli. Linksverteidiger Kabar ist U17-Welt- und Europameister. Der BVB konnte es sich leisten Angreifer Ousmane Diallo mit einem Marktwert von 1,5 Millionen Euro auf die Bank zu setzen.
Dennoch hatte die Fortuna von Beginn an mehr vom Spiel. Die Schwarz-Gelben führten aber zur Pause mit 0:2. Torhüter Lennart Winkler konnte einen Schuss von Tony Reitz aus 16 Metern nicht festhalten und Jordi Paulina staubte aus sechs Metern zum 0:1 (21.) ab. Eine Viertelstunde später drückte erneut Paulina eine Flanke von Arne Wessels über die linke Seite am langen Pfosten aus einem Meter vor Robin Afamefuna über die Linie zum 0:2 (36.). Insbesondere der stark ackernde Enzo Wirtz war in der ersten Hälfte ein wenig glücklos bei seinen Chancen (16., 33., 45.).
„In einer guten Phase von uns machen wir das 1:0. Dann kam Fortuna besser rein, wir haben tief verteidigt und dann machen wir das 2:0. In der zweiten Halbzeit haben wir gesagt, wir wollen nicht so tief stehen, weil die Fortuna offensiv viel Wucht hat und gefährlich ist. Nach dem 2:1 gab es viele Bälle zu verteidigen. Am Ende fehlte uns der Mut nach vorne Fußball zu spielen. So ein später Ausgleich ist ärgerlich, aber Fortuna hat sehr viel dafür getan“, sagte Gäste-Coach Daniel Rios.
Nur fünf Minuten nach der Pause flankte Rafael Garcia von links genau auf den Fuß von Tom Geerkens, der den Ball volley aus zwölf Metern in die lange Ecke knallte zum 1:2. Erstes Saisontor, aber auch direkt im Anschluss die fünfte gelbe Karte für den defensiven Mittelfeldspieler, der beim Spitzenspiel bei Schalke 04 U23 fehlen wird.
Dortmund stand nun tiefer als tief und machte wenig Anstalten sich aus der eigenen Hälfte zu befreien. Bis in die fünfte Minute der Nachspielzeit mussten die Fortuna-Anhänger trotz zuvor einiger vielversprechender Ansätze zittern, bis Timo Bornemann eine Kopfballverlängerung von Enzo Wirtz am Torhüter vorbei ins Netz lupfte (90+5.) „Dortmund hatte sich durch die beiden Tore in der ersten Halbzeit einen guten Vorsprung herausgespielt. Wir hatten aber auch im Verlauf des Spiels sehr viele Chancen. Zum Ende hin hätten wir eventuell auch zwei Punkte mehr rausholen müssen. Es freut mich, dass ich der Mannschaft einen Punkt retten konnte. Ich habe versucht so viel Impact reinzubringen wie möglich“, sagte Timo Bornemann.
Fortuna: Winkler, Afamefuna (83. Fünger), Fischer, Al-Azzawe, Strauch (46. Brechmann), Stanilewicz, Garcia, Geerkens (83. Majetic), Michelbrink (62. Hekmat), Wirtz, Al Ghaddioui (79. Bornemann).
Tore: 0:1 Paulina (21.), 0:2 Paulina (36.), 1:2 Geerkens (50.), 2:2 Bornemann (90+5).
Zuschauer: 2.134.