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3:2-Sieg der Fortuna nach zweimaligem Rückstand wird am Ende überschattet

Es war sportlich ein gelungener Nachmittag, nach zweimaligem Rückstand besiegte die Fortuna am Samstagnachmittag vor 2.251 Zuschauern im Südstadion die U23 von Fortuna Düsseldorf und kletterte in der Tabelle der Regionalliga West auf Platz vier. Ein Vorfall eine Viertelstunde vor dem Abpfiff beschäftigte alle Beteiligten aber auch noch lange nach dem Schlusspfiff.

Doch zunächst schnell zum sportlichen Spielfilm. Mit der ersten Chance köpfte Lennart Garlipp die Gäste nach einer Flanke von David Savic am langen Pfosten in Führung (7.). Mit dem Halbzeitpfiff verlängerte Enzo Wirtz eine Hereingabe von Haider Al-Azzawe mit dem Kopf in die lange Ecke zum 1:1 (45.). Furios begann auch die zweite Hälfte. Lennart Garlipp gewann das Kopfballduell gegen Al-Azzawe. Er nahm seine eigene Vorlage auf, wuselte sich durch den Kölner Strafraum und die Abwehr und stocherte den Ball in die kurze Ecke zum 1:2 (49.). Postwendend fiel der erneute Ausgleich. Max Fischer flankte von links auf den Kopf von Wirtz, der legte gut ab auf Nico Thier und der verwandelte aus zehn Metern zum 2:2 (50.). Fünf Minuten vor dem Ende stach dann der Joker zu. Nach einem Missverständnis zwischen Keeper Tobias Pawelczyk und Innenverteidiger Leonard Brodersen, die sich gegenseitig behinderten, war Hamadi Al Ghaddioui zur Stelle und traf per Halbvolley aus 16 Metern ins leere Tor zum 3:2. 

„Es war ein sehr intensives Spiel. Wir hatten zunächst die Kontrolle und haben dann nach einem Ballverlust ein unnötiges Gegentor bekommen. Gefühlt in der Halbzeit gelingt uns der Ausgleich. Und dann kassieren wir erneut so ein dummes Gegentor, auch das haben wir gut weggesteckt. Am Ende haben wir verdient gewonnen“, sagte Adrian Stanilewicz. Die Formkurve des Mittelfeldspielers ist nach monatelanger Verletzungspause wieder ansteigend. „Die letzten Spiele zeigen, dass ich langsam wieder der Alte bin.

Nun zum unerfreulichen Teil des Nachmittags. In der 78. Minute kam es während einer Spielunterbrechung zu Aufregung auf der Düsseldorfer Bank. Es wurde vehement behauptet, Al-Azzawe habe Mechak Quiala Tito rassistisch beleidigt. Das Spiel war vier Minuten unterbrochen. Aus dem Schiedsrichterteam hatte niemand etwas wahrgenommen. „Ich musste heute zum ersten Mal einen Spieler auswechseln, weil er emotional zu sehr aufgewühlt war aufgrund rassistischer Kommentare auf dem Platz. Das überschattet heute vieles, deswegen will ich mich zum Spiel selber gar nicht äußern“, sagte Gäste-Trainer Jens Langeneke hernach dazu.

„Der Verein Fortuna Köln, die Südstadt und die Verantwortlichen stehen für Integration und Vielfältigkeit. Wir verabscheuen jegliche Fom rassistischer Äußerungen und alles, was mit Ausländerfeindlichkeit zu tun hat. Ich kann aktuell nichts dazu sagen, was auf dem Feld passiert ist. Ich habe nichts gehört und gesehen. Das werden wir innerhalb der Mannschaft besprechen. Ich kenne Haider Al-Azzawe seit gefühlt zehn Jahren, er hat mir versichert, er hat nichts gesagt, was auch nur annähernd in diese Richtung geht. In erster Instanz schenke ich dem erstmal Glauben. Rassismus hat generell nichts auf dem Fußballplatz verloren“, stellte Trainer Matthias Mink klar. 

Fortuna: Winkler, Statovci, Fünger (58. Derbali), Al-Azzawe, Fischer, Stanilewicz, Geerkens, Garcia, Majetic (88. Brechmann), Wirtz (88. Bornemann), Thier (71. Al Ghaddioui).  

Tore: 0:1 Garlipp (7.), 1:1 Wirtz (45.), 1:2 Garlipp (49.), 2:2 Thier (50.), 3:2 Al Ghaddioui (85.). 

 

Zuschauer: 2.251. 

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