1:1 - Fortuna holt allen Widrigkeiten zum Trotz Punkt in Gütersloh
„In der ersten chancenarmen Halbzeit haben wir es ordentlich gemacht. Gütersloh hat viel Wucht, agiert viel mit langen Bällen, leider habe wir viele zweite Bälle nicht bekommen. In der zweiten Hälfte hat das Spiel an Intensität weiter zugelegt. Das 1:0 war wieder ein schönes Tor von Vleron. Nach dem 1:1 hatten wir in Überzahl noch die eine oder andere Gelegenheit. Das war vor allem angesichts unserer Personalsituation ein hart umkämpfter Punkt, mit dem ich gut leben kann“, sagte Trainer Matthias Mink.
Enzo Wirtz fehlte gesperrt. Die linke Abwehrseite bekleidete Max Fischer. Younes Derbali rückte auf derselben Seite eine Position vor. Über 90 Minuten entwickelte sich eine Partie, in der die Fortuna zweimal Glück hatte, aber auch zweimal benachteiligt wurde. Die erste Schrecksekunde gab es, als Patrik Twardzik eine Flanke von Julius Langfeld knapp drüber köpfte (2.). Zum ersten Mal Dussel hatte die Fortuna neun Minuten vor der Pause. Luis Frieling traf aus 16 Metern nur das Lattenkreuz.
In der zweiten Halbzeit wurde die Partie noch hitziger und ruppiger. Sieben Minuten nach dem Wechsel wurde der Fortuna ein regelgerechter Treffer aberkannt. Younes Derbali stand nach Ansicht der Fernsehbilder klar nicht im Abseits. In der Mitte verwertete Luca Majetic dessen Hereingabe. Der Linienrichter hob dennoch die Fahne. Fälschlicherweise.
In der 63. Minute schlug das Duo Infernale wieder zu. Zum dritten Mal in dieser Saison köpfte Vleron Statovci eine Flanke von Rafael Garcia ins Netz. Die Fortuna führte 1:0. Diese hatte aber nur 13 Minuten Bestand. Nach einem langen Ball von Torhüter Tim Matuschewsky rannte der eingewechselte Paolo Maiella allein auf Lennart Winkler zu. Fortunas Keeper war zuerst am Ball. Der Gütersloher fädelte danach geschickt ein. Der unschlüssig wirkende Schiedsrichter war zunächst sekundenlang zur Salzsäule erstarrt, ließ sich dann von seinem Assistenten zur Foulelfmeter-Variante überreden. Twardzik verwandelte mühelos zum 1:1. „Das hat der Linienrichter auf der anderen Seite, der 60 Meter vom Tatort entfernt ist, entschieden. Der Schiedsrichter hat sich extrem lange Zeit gelassen. Das finde ich fragwürdig. Für mich hat Lennart den Ball gespielt“, sagte Matthias Mink.
Plötzlich war das Momentum bei Gütersloh. Nach einem Freistoß von Erik Lanfer von links setzte Langfeld den Ball aus zehn Metern zentral unter die Latte. Maiellas Freude über den Ausgleich währte indes gerade mal acht Minuten. Dann flog der Joker nach einem Kopfstoß gegen Tom Geerkens mit Rot vom Platz. Rafael Garcia hatte mit einem Schuss auf die kurze Ecke noch das 2:1 auf dem Fuß (88.). Letztlich blieb es aber beim verdienten Remis.
„Es war ein hochintensives Spiel, damit hatten wir aber auch im Vorfeld schon gerechnet. Kurzfristig mussten wir auch noch auf ein paar Ausfälle reagieren. Ich denke, wir haben das Ganze gut gelöst“, sagte David Al-Azzawe, der leidenschaftlich und mit allen Mitteln den Gütersloher Torjäger David Twardzik bekämpft hatte. „Ich scheue keinen Zweikampf. Ich habe da Spaß dran. Er hat mir aber auch nichts geschenkt. Leider trifft er dann per Elfmeter, das war unglücklich“, so der Innenverteidiger, der im direkten Duell aber Punktsieger war.
Fortuna: Winkler, Statovci (85. Brechmann), Fünger, Al-Azzawe, Fischer, Stanilewicz, Geerkens, Majetic (77. Al Ghaddioui), Derbali, Garcia, Thier.
Tore: 0:1 Statovci (63.), 1:1 Twardzik (76., Elfmeter).
Rote Karte: Maiella (84., Tätlichkeit).
Zuschauer: 1.707.