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0:0 gegen Paderborn: Eine Tabellenführung mit süß-saurem Geschmack

Es mutete ein wenig unwirklich an. Soeben hatte die Fortuna zum zweiten Mal in dieser Saison die Tabellenführung der Regionalliga West erobert. Doch der Jubel blieb aus nach dem 0:0 am Sonntag vor 2.363 Zuschauern im Südstadion gegen die U21 des SC Paderborn.

„Paderborn ist eine Mannschaft, die gut verteidigen kann. Das haben sie heute gezeigt. Wir sind gut in die Partie reingekommen und haben immensen Druck erzeugt in der frühen Phase des Spiels. Schade, dass wir da nicht mit 1:0 in Führung gegangen sind. In der zweiten Hälfte waren wir in Anführungsstrichen übermächtig. Der hohe Spielrhythmus hat Paderborn Körner gekostet. Leider hatten wir dann nicht den Punch. Es war ein weiteres Zu-Null-Spiel und wir haben den Heimnimbus gewahrt, das war uns wichtig“, sagte Trainer Matthias Mink. 

Sie hatten gemacht und getan, doch die Abwehr der Ostwestfalen wirkte an diesem Nachmittag undurchdringlich. Torchancen blieben über die gesamten 90 Minuten eine rare Ware. Dabei hatte Trainer Matthias Mink es dieses Mal auch mit einer leichten Blutauffrischung versucht. Für Tom Geerkens, der unfreiwillig fehlte, spielte Adrian Stanilewicz, der somit auch zu seinem 100. Pflichtspiel für die Fortuna kam. In der Offensive durften Timo Bornemann und Jonas Michelbrink für Nico Thier und Hamadi Al Ghaddoui ran. 

Nach einer Schweigeminute für die verstorbene Fortuna-Legende Hannes Linßen vor dem Anpfiff machte sich die Fortuna in der ersten Viertelstunde ordentlich bemerkbar. Immer wieder flankte Rafael Garcia. Hundertprozentig verwertbares sprang nicht dabei heraus. Letztlich blieb es bei diesem kleinen Strohfeuer. Zu massiv und leidenschaftlich verteidigte der Gegner in seinem 3-4-3-System. Bornemann (24.), dessen Schuss die Torlinie entlang ins Aus rollte und Enzo Wirtz, der den Ball nicht richtig traf (40)., hatten die besten Chancen. Beinahe wäre es sogar mit einem 0:1 in die Pause gegangen, aber Luis Flörke schoss nach Hacken-Vorlage am langen Pfosten deutlich drüber (45.).

„Es war mehr drin heute. Das 0:0 tut ein bisschen weh. In der ersten Halbzeit hätten wir schon ein, zwei Dinger machen können. Wir haben hintenraus nochmal gedrückt, es hat leider nicht mehr zum Sieg gereicht. Den Punkt nehmen wir mit. Wir sind jetzt Tabellenführer und fahren nach einer kurzen Pause zum Topspiel nach Siegen“, sagte Max Fischer, der die beste Chance in der zweiten Hälfte hatte, aber dessen Drehschuss aus zwölf Metern konnte Keeper Florian Pruhs in der kurzen Ecke abwehren (64.). Sieben Minuten vor dem Ende gab es dann nochmal eine Schrecksekunde für Paderborn, als Innenverteidiger Tim Böhmer den Ball nach einem weiten Einwurf von Kevin Brechmann beinahe ins eigene Tor köpfte. In der 88. Minute sah David Al-Azzawe die gelbe Karte, eine mit Folgen, es war die fünfte. Er fehlt nun beim Spiel bei den Sportfreunden Siegen. 

„Ich bin sehr glücklich über den Punkt. Die Fortuna hat eine unglaubliche individuelle Qualität im Kader. Mannschaftlich ist das für mich auch die beste Mannschaft, die in der Regionalliga West unterwegs ist. Die erste Halbzeit haben wir mit einer sehr jungen Mannschaft ausgeglichen gestaltet. Vor allem über unsere linke Seite mit Bäuerle und Ermolaev haben wir immer wieder für Entlastung gesorgt. Irgendwann geht es bei so einem Gegner auch darum tief zu verteidigen. Wir haben heute die individuellen Fehler abgestellt und eher wie eine Herren-Mannschaft gespielt“, sagte Gäste-Coach Thomas Bertels. 

Fortuna: Winkler, Afamefuna, Fischer, Al-Azzawe, Statovci (46. Brechmann), Strauch, Stanilewicz (83. Hekmat), Michelbrink (61. Thier), Garcia, Wirtz, Bornemann (61. Al Ghaddoui). 

Zuschauer: 2.363.

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